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LZ-Aktion zum 150. Geburtstag des Denkmals

Was soll alles in die Zeitkapsel am Hermannsdenkmal?

Kreis Lippe. 150 Jahre Hermannsdenkmal – ein stolzes Alter für unseren Hermann. Ob das Denkmal in 100, 200 oder 300 Jahren immer noch an Ort und Stelle steht und von der Grotenburg aufs Lipperland blickt? Diese Frage brachte die LZ auf eine Idee, und aus der wird nun Wirklichkeit – mit Ihrer Unterstützung. Eine Zeitkapsel soll rund um das Hermannsdenkmal vergraben werden. Bis Ende Juni werden Ideen gesucht, was alles in die Kapsel soll.

Die Zeitkapsel soll ein Bild unserer Zeit vermitteln – unsere Gedanken, Hoffnungen, Sorgen und Besonderheiten des Alltags im Jahr 2025 zeigen und vielleicht auch einen Bezug zu Lippe und dem Hermann haben.

“Ich finde die Idee der LZ ganz großartig zum 150. Hermannsgeburtstag“, sagt Verbandsvorsteher Jörg Düning-Gast. „Ich glaube, es ist wichtig, dass wir uns immer mal wieder klar machen, dass wir alle nur einen Moment in der Geschichte abbilden und dass in 100 Jahren, wenn das alles wieder ausgegraben wird, man staunen wird darüber, wie Gesellschaft funktioniert hat im Jahre 2025 und was uns wichtig war in der Zeit.“

Wir brauchen Ihre Unterstützung!

Was würden Sie gerne künftigen Generationen mit auf den Weg geben? Welche Gegenstände, Texte, Bilder oder digitalen Inhalte sollten in 100 Jahren gefunden werden? Was erzählt besonders gut vom Leben in Lippe – und darüber hinaus?

Ob ein aktuelles Smartphone, ein handgeschriebener Brief, ein besonderes Fotoalbum, ein Liedtext oder gar ein Lied? Ein selbst geschriebenes Gedicht? Eine Kurzgeschichte oder eine politische Meinung oder gar ein Buch – der Fantasie sind dabei kaum Grenzen gesetzt. Wichtig ist, dass der Inhalt unsere Zeit greifbar macht, nicht zu groß ist - ein Fahrzeug oder Instrument passt leider nicht in unsere Zeitkapsel - und lange haltbar ist oder gemacht werden kann.

Unser Bild zeigt zwar eine relativ kleine Zeitkapsel, doch die ist nur ein zusätzlicher Schutz für die digitalen Träger. Damit genügend Platz in der Zeitkapsel für insgesamt 10 Gegenstände ist, haben wir uns für eine große Weithalstonne aus wetterbeständigem Plastik entschieden, die wir vergraben wollen. Insgesamt 10 Gegenstände sollen in der Kapsel vergraben werden. Die LZ steuert aktuelle Zeitungsausgaben in digitaler Form bei, der Landesverband will noch Bedenkzeit und wird ebenfalls einen erhaltenswerten Gegenstand beisteuern. Bleiben also noch 8 Dinge, bei denen wir auf Ihre Mithilfe hoffen.

Ihre Vorschläge können Sie uns bis zum 20. Juni per E-Mail an redaktion@lz.de oder postalisch an die Lippische Landes-Zeitung, Ohmstraße 7, 32758 Detmold schicken. Bitte als Betreff auf beiden Wegen „Zeitkapsel“ verwenden. Die besten Einsendungen werden nicht nur in der Zeitung vorgestellt – ausgewählte Beiträge schaffen es auch tatsächlich in die Zeitkapsel, zudem gibt es ein Präsent für alle erfolgreichen Teilnehmer der Aktion.

Jetzt sind Sie dran! Helfen Sie mit, ein einzigartiges Zeitdokument zu schaffen – einen Gruß aus Lippe an die Menschen der Zukunft. Wir freuen uns auf Ihre Ideen!

Fotostrecke: Berühmte Zeitkapseln weltweit

Was sollte man beachten, wenn man eine Zeitkapsel vergraben möchte?

1. Die richtige Kapsel wählen

Ideal sind rostfreier Edelstahl, Titan oder spezieller Kunststoff wie Polyethylen hoher Dichte (HDPE). Sie sollten luft- und wasserdicht verschließbar sein. Wenn Metall verwendet wird, ist eine zusätzliche Versiegelung wichtig, z.B. mit Silikon oder Gummiabdichtungen.Falls der Behälter nahe der Oberfläche vergraben wird, muss sie gegen Sonnenstrahlen geschützt sein.

2. Klimastabilität im Inneren

Trockenmittel wie Silicagel entziehen der Luft Feuchtigkeit, um Schimmel, Korrosion und Zersetzung zu verhindern. Sauerstoffabsorber verhindern Oxidation, zum Beispiel bei Papier oder Metallen. Für besonders empfindliche Objekte wie Fotos oder elektronische Datenträger ist eine Vakuumverpackung angeraten.

3. Haltbare Materialien verwenden

Nur säurefreies Archivpapier oder Pergament verwenden. Normales Druckerpapier vergilbt oder zerfällt. Kein Tintenstrahldruck (verwischt schnell), sondern Laserdruck oder handschriftlich mit dokumentenechter Tinte. USB-Sticks oder SD-Karten sind empfindlich. Besser: Inhalte zusätzlich auf säurefreiem Papier oder Mikrofiches drucken. CDs/DVDs sollten nur in Archivausführung (Goldfolie, kein Labeldruck) hinzugefügt werden.

4. Verpackung der Einzelobjekte

Gegenstände sollten luftdicht & einzeln verpackt werden, zum Beispiel in vakuumierten Beuteln, archivfesten Folien oder Metallhüllen. Essen, Pflanzen oder Flüssigkeiten verderben oder verursachen Gase/Schimmel.

5. Dokumentation beilegen

Ein Inhaltsverzeichnis der Kapsel sowie Hinweise zum Öffnen der einzelnen Behältnisse (auch Warnungen vor empfindlichen Medien oder digitalen Geräten) sind unbedingt notwendig für den Erhalt und die Information der Nachwelt. Manchmal bedarf es auch einer Gebrauchsanleitung, wie heutige Technologie funktioniert.

6. Standort dokumentieren

Eine Karte mit Koordinaten der Kapsel kann hilfreich sein, eine Hinweisplatte mit QR-Code vor Ort, damit sie nicht vergessen wird oder die Registrierung bei einer Datenbank für Zeitkapseln (z.B. bei der International Time Capsule Society).

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