Kreis Lippe. Mit der Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung zwischen dem Bildungsbüro des Kreises Lippe und dem Felix-Fechenbach-Berufskolleg (FFB) startet das Modellprojekt zur Sprachförderung „Wir erzählen“ offiziell.
„Ziel der Kooperation ist es, durch den gezielten Einsatz mündlicher Erzählformate wie Papiertheater oder freies Erzählen die Sprachkompetenz bei Kindern in verschiedenen Bildungseinrichtungen zu fördern“, erklärt der Kreis Lippe in einer Pressemitteilung. Gleichzeitig solle die fachliche und persönliche Entwicklung angehender Fachkräfte in sozialpädagogischen Ausbildungszweigen gestärkt werden.
Der Schlüssel zur Welt
„Sprache ist der Schlüssel zur Welt und Erzählen der Zugang. Gerade in bildungsbenachteiligten Regionen müssen wir neue Wege gehen, um Sprachförderung wirkungsvoll und nachhaltig zu verankern“, betont Dirk Menzel, Fachdienstleiter vom Fachdienst Bildung im Kreis Lippe, bei der Vertragsunterzeichnung. Das Bildungsbüro des Kreises unterstützt nach eigenen Angaben in der Organisation der Erzählausbildung, plant Jahrestreffen und evaluiert das Projekt.
Ab dem Schuljahr 2025/2026 führen angehende Fachkräfte des FFB aus Kinderpflege, Erziehung und Offenen Ganztagsschulen (OGS) in ihren Praxisphasen in Bildungseinrichtungen Erzählstunden mit Kindern durch. Schulungen in Kooperation mit der Akademie für Erzählkultur und gemeinsame Austauschtreffen unterstützen die Auszubildenden dabei. „Wir erzählen“ verbindet professionelles und ehrenamtliches Erzählen mit der Ausbildung. Das Projekt knüpft dabei an das erfolgreiche Modell „ErzählZeit“ aus Berlin sowie das frühere lippische Projekt „Lippe erzählt“ an.
„Mit dieser Kooperation gelingt es uns, Theorie und Praxis auf innovative Weise zu verknüpfen. Die Auszubildenden erwerben wichtige Kompetenzen im Bereich Kommunikation, Pädagogik und interkulturellem Lernen“, hebt Annette Lehmköster, stellvertretende Schulleiterin des Felix-Fechenbach-Berufskollegs, hervor. In mehr als 50 Bildungseinrichtungen im Kreisgebiet solle das Projekt künftig erlebbar sein. Dabei stärke es nicht nur die Erzähl-, Sprach- und Zuhörkompetenz der Kinder, sondern auch die Fähigkeiten der Fachkräfte in der Ausbildung.
Der Wiedererkennungswert des Projekts erleichtert den Kindern zudem die Umgewöhnung von Kita auf Grundschule.