„Die Höhle der Löwen“: Detmolderin bekommt Top-Deal von Frank Thelen und Judith Williams

Detmold/Bielefeld. Die Detmolderin Minever Zevker war am Montagabend auf der ganz großen TV-Bühne zu sehen. Sie trat mit ihrem Start-up &bdquo; Miss Mineva’s“ in der Vox-Sendung &bdquo;Die Höhle der Löwen“ vor einem Millionenpublikum auf.

Ihre Firma, die ihre Wurzeln an der TH OWL in Lemgo hat, produziert fermentierte Tütensuppen oder auch Nudel- und Reisgerichte im Pappbecher. Ihr Versprechen: Die Produkte kommen ohne Schnickschnack wie Zusatzstoffe und Geschmacksverstärker aus. Sie sollen durch die Fermentation nicht nur haltbar sein, sondern auch gesund. Gleichzeitig seien sie schnell und unkompliziert zubereitet.

Minever Zevker ist gleich als erste Kandidatin in der zweiten Folge der aktuellen Herbststaffel zu sehen. &bdquo;Dass ich heute hier bin, fühlt sich surreal an“, sagt sie in die Kamera. Sie sei ein Fan des Formats. &bdquo;Auch als ich noch keine Gründerin war, hab ich mich hier selbst gesehen“, sagt sie schmunzelnd. Schon vor ihrem Auftritt hat sie zwei Favoriten unter den Investoren: &bdquo;Frank Thelen und Judith Williams wären ein Traummatch, die zwei hatten ja schon einen Deal mit einem erfolgreichen Suppen-Start-Up.“ Sie spricht von der Marke &bdquo;Little Lunch“ aus dem Jahr 2015. &bdquo;Der Gedanke, dass ich ein Millionenunternehmen aufbaue, macht mir Gänsehaut“, sagt die junge Mutter.

&bdquo;Tütensuppen mit schlechtem Gewissen“ Gleich zu Beginn des Auftritts wird sie deutlich: Sie möchte ein Investment von 200.000 Euro für einen Anteil von zehn Prozent am Unternehmen. Dafür macht sie vor den Löwen ordentlich Werbung für ihre Produkte. &bdquo;Gerade Tütensuppen sind ja meistens schnell zubereitet, aber mit einem schlechten Gewissen verbunden.“ Bei &bdquo;Miss Mineva’s“ sei das anders. Durch die Fermentationstechnik seien die Suppen sehr gut für das Immunsystem und die Verdauung. &bdquo;Fermentation ist ein Gärungsprozess, bei dem Gemüse und Hülsenfrüchte umgewandelt werden“, beschreibt sie. Und durch ihre Rezeptur sei das Gericht unkompliziert und innerhalb von 15 Minuten zubereitet.

Dann serviert sie den Löwen zwei Suppen – eine mit Tomaten, eine mit Kürbis. Und die Kritik lässt nicht lange auf sich warten: Dagmar Wöhrl bemängelt, dass zu wenig Kürbis enthalten sei, Carsten Maschmeyer erkundigt sich nach den Bitterstoffen. Begeistert scheinen die Investoren zu diesem Zeitpunkt nicht zu sein.

Weiter geht es mit den geschäftlichen Details. Produziert werden die Suppen laut Zevker für 1,30 Euro, die unverbindliche Preisempfehlung liegt bei 2,49 Euro. Minever Zevker wollte ihre Produkte zunächst in Supermärkten in der Bielefelder Umgebung testen. &bdquo;Das Ziel war, fünf Supermärkte zu gewinnen, die unser Produkt testen.“ Von 17 angesprochenen Märkten hätten aber gleich 15 zugesagt, später seien noch sieben weitere dazugekommen. Derzeit lägen die Umsätze bei 28.000 Euro seit Markteinführung, etwa 13.000 Produkte seien verkauft.

Schließlich wird es ernst: Frank Thelen und Judith Williams zeigen tatsächlich Interesse und ziehen sich für eine Beratung zurück. &bdquo;Irgendwie ist mein Gefühl, dass das groß werden kann. Du machst daraus eine günstige Premiummarke, und das ist echt gesund“, sagt Thelen. Williams entgegnet: &bdquo;Ich bin auch suppenverrückt, da bin ich bei dir.“ Nur beim Marketing sehe sie noch Luft nach oben. Thelen stimmt ihr zu: &bdquo;Die Brand muss komplett neu gemacht werden.“

Es folgt das Angebot: 200.000 Euro – aber nicht für zehn Prozent des Unternehmens, sondern für 30. Außerdem müsse der Markenname &bdquo;Miss Mineva’s“ verschwinden und durch einen neuen ersetzt werden. &bdquo;Die Marke dient nicht deinem Produkt. Wenn wir investieren würden, würden wir eine andere Form der Marke suchen müssen“, erklärt Williams. Das Angebot, ergänzt Frank Thelen, sei nicht verhandelbar. &bdquo;Wir empfinden das als einen fairen Deal.“

Frank Thelen: &bdquo;Werden unser Herzblut reinstecken“ Minever Zevker zögert und denkt nach. Nach kurzer Überlegung stimmt sie zu, auch wenn das Angebot von ihren ursprünglichen Überlegungen abweicht. Mit Freudentränen verlässt sie die &bdquo;Höhle der Löwen“. &bdquo;Ich hab so Lust, das mit den beiden richtig groß zu machen. Das kann jetzt wirklich bedeuten, dass wir bundesweit sehr schnell bekannt werden.“ Und auch Frank Thelen zeigt sich begeistert: &bdquo;Wir versuchen, das groß zu machen. Wir werden unser Herzblut da reinstecken.“

Doch was wird nun aus der Marke &bdquo;Miss Mineva’s“? Muss sie nach dem Deal wirklich verschwinden? Die Redaktion hat am Dienstag bei Minever Zevker nachgefragt. &bdquo;Das ist Fernsehen und es ist die Rolle, die Frank Thelen in dieser Sendung übernimmt.“ Er polarisiere gern. Der Name der Marke aber bleibe, wie er ist – trotz der Ankündigung der Löwen. Die 41-Jährige nimmt es sportlich. &bdquo;So bleibt unser Name bei allen hängen.“

Während die Bilder über die Bildschirme in der Bundesrepublik liefen, schaute Minever Zevker die Sendung zusammen mit Freunden und Familie im Pioneers Theatre in Bielefeld. Da die Show aufgezeichnet worden war, kannte sie das Ergebnis natürlich schon. Am Montagabend durfte sie dann endlich auch über den geglückten Deal für ihr Unternehmen reden.

Anruf am Dienstag: Siegerin bei der &bdquo;Rewe Start-up-Lounge“ Am Dienstagvormittag klingelte dann das Telefon und die Gründerin erreichte die nächste tolle Nachricht: Die Bielefelderin hat das Finale der nationalen &bdquo;Rewe Start-up-Lounge“ gewonnen. Für Minever Zevker bedeutet das, dass ihre Produkte bald in den Rewe-Regalen in ganz Deutschland zu finden sein werden. Ein weiterer großer Schritt für das noch junge Start-up.

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