Zukunftsideen: So könnte es mit Wilbasen weiter gehen

Blomberg. Was passiert mit Wilbasen? In diesem Jahr hat die Stoppelkirmes traditionell am zweiten September-Wochenende wieder viele Besucher angelockt . Doch die anderen 51 Wochen im Jahr ist hier (fast) nichts los. Dabei müsste in die Infrastruktur des Geländes investiert werden – und damit sich das auch wirklich lohnt, sind Ideen gefragt, damit das Gelände eben nicht die meiste Zeit brach liegt. Die Kreistagsmitglieder treibt diese Frage um, und auch einige LZ-Leser sind unserem Aufruf nach Ideen für das Areal an der B1 gefolgt.

Konzerte und Festivals sollten auf der Fläche stattfinden, wurde bei einer LZ-Online-Umfrage häufig genannt. Ein LZ-Leser schlägt ein Veranstaltungszelt vor, wo Bands oder Schlagerinterpreten auftreten. Das habe es bereits vor vielen Jahren gegeben. &bdquo;Soweit ich mich erinnern kann, hat es großen Anklang gefunden.“ Häufig genannt werden auch regelmäßige Floh- oder Hobbymärkte sowie Ausstellungen. Ob es dazu allerdings der Investition und die Strom- und Wasserversorgung bedarf, ist fraglich. Ebenso bei einer Nutzung als Verkehrsübungsplatz (&bdquo;Die Wege sind ja teilweise asphaltiert“, schreibt ein Leser, Nutzungsgebühren würden zudem Einnahmen bringen), als Autokino oder Parkfläche. Bei Letzterer stellt sich zudem die Frage nach der Anbindung ans Zentrum: Müsste bei einem Parkplatz quasi vor der Stadt eine Bushaltestelle eingerichtet werden oder ein Shuttleservice installiert?

Von Messen bis Kartbahn Anders bei dem Vorschlag, weitere Feste wie Oktober- oder Schützenfeste, Mittelaltermärkte, Zirkusse oder eine Winterwelt zu Weihnachten hierhin zu verlagern. Dabei bräuchte es sowohl Strom als auch Wasser. Ebenso bei der Durchführung von Messen oder der Nutzung als kostenpflichtiger Wohnmobilstellplatz. Hierzu schreibt ein Leser, es kämen Investitionskosten wieder rein. Allerdings stellt sich die Frage, inwieweit sanitäre Anlagen notwendig sind sowie eine Anbindung ans Zentrum.

Andere schlagen die Nutzung als Gewerbefläche vor, den Bau einer Kartbahn oder gar den Neubau einer Handballhalle für die HSG Blomberg zusammen mit der Stadt. Es gebe sicherlich viele Möglichkeiten, schreibt eine Leserin, man sollte sich nicht von den Zu- und Abfahrten abhalten lassen, &bdquo;das funktioniert ja schließlich auch auf Wilbasen“.

Noch ist der Kreisbauhof auf dem Gelände zu finden, doch der zieht kommendes Jahr ins Blomberger Westerholz. Dann ist Ruhe auf dem Gelände an der B1 – mit Ausnahme der vier Kirmestage im September. Und die soll erhalten bleiben, sind sich Politik, Schausteller und Co. einig. &bdquo;Wilbasen ist kein Auslaufmodell“, betonte Albert Ritter, Präsident des Deutschen Schaustellerbundes, kurz vor Beginn der diesjährigen Auflage. Deshalb haben sich der Kreis Lippe, die Stadt Blomberg, der Verein lippischer Schausteller, Lippe Tourismus & Marketing, Blomberg Marketing und der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband zusammengetan, um den Wilbaser Markt weiterzuentwickeln und ein Zukunftskonzept zu entwickeln.

Mehr Tradition versus Moderne Doch auch die Bürger haben klare Erwartungen an die zukünftige Ausgestaltung der Kirmes. Vor allem eine verbesserte Anbindung an den ÖPNV – auch über die Dörfer und nachts sowie andere lippische Städte – wird genannt, dazu bewachte Parkplätze für Fahrräder inklusive E-Ladestation. Auch das Thema Toiletten wird mehrfach genannt.

Die einen wünschen sich mehr Handwerkshändler, weniger &bdquo;Ramsch“, dafür qualitativ hochwertigere Waren, auch aus der Region, andere mehr Abwechslung bei alkoholfreien Getränken wie Bieren und Cocktails sowie ein einheitliches digitales Bezahlsystem. Andere bräuchten mehr Abwechslung bei den Fahrgeschäften, auch im Hinblick auf Familien, es fehlten Achterbahnen und Karussells. Ein Leser wünscht sich für den Wilbasen-Montag ein Zelt mit freiem Eintritt und einer Blaskapelle &bdquo;wie früher“; auch andere nennen als Wunsch für Wilbasen wieder mehr Traditionelles – wie die Rückkehr des Viehmarktes.

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