Höhere Standgebühren, kein Ponyreiten: Kreistag beschließt erste Änderungen für Wilbasen

Blomberg/Kreis Lippe. Wilbasen soll bleiben, da sind sich alle Akteure einig. Doch in das Gelände an der B1, das nach dem Umzug des Bauhofes ins Westerholz voraussichtlich ab Sommer kommenden Jahres 51 Wochen im Jahr brach liegen wird, muss gehörig investiert werden: über eine Million Euro für eine neue Strom- und Wasserversorgung . Dazu kommen deutlich höhere Sicherheitsanforderungen, stagnierende Besucherströme und weniger Bewerbungen aus den Reihen der Händler, erklärt die Verwaltung. Und: Wird das Bauhofgebäude nicht mehr betrieben, entfallen wichtige Markt-Infrastrukturen wie Büros mit PC-Ausstattung und Internet, Besprechungsräume, Sanitäranlagen, &bdquo;die sowohl im Rahmen der Aufbauphase als auch zur Durchführung und Abwicklung des Marktes zwingend erforderlich sind“, wie die Verwaltung erläutert.

Beschlossen sei bereits, dass die veralteten Trinkwasser-Standrohre ersetzt würden, im kommenden Jahr seien für fünf Stück bereits 10.000 Euro im Haushalt veranschlagt. Größere Probleme macht die Stromversorgung. Es gibt drei Varianten, zwei davon kosteten jeweils rund eine Million Euro. Die dritte vollmobile liege für die Nutzung von zwei Stromaggregaten à 2000 KW, einen Batteriespeicher für die Rückspannung bei Mietkosten für vier Wochen bei 82.000 Euro brutto pro Jahr - zuzüglich weiterer noch konkret zu beziffernder Kosten, Anschlusseinheiten, Treibstoff, Verkabelung auf dem Platz, etc. &bdquo;Im Hinblick auf die bisher noch bestehenden Unabwägbarkeiten“ erscheine der Verwaltung diese für Wilbasen 2026 am sinnvollsten. &bdquo;Eine vollständige Bindung an ein anderes Modell zur Investition in die Stromversorgung erscheint zum jetzigen Zeitpunkt nicht angemessen zu sein“, heißt es weiter. Entschieden ist aber weiterhin nichts, das soll erst der neue Kreistag tun.

Kein Ponyreiten auf Wilbasen Denn das hängt auch mit der weiteren Nutzung des Areals zusammen. In Bezug auf diese haben sich in einem ersten Schritt der Kreis, die Stadt Blomberg, der Verein lippischer Schausteller, Lippe Tourismus & Marketing, Blomberg Marketing und der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband zusammengetan, um den Wilbaser Markt weiterzuentwickeln und zukunftsfest aufzustellen. Bereits nach den Herbstferien sollen Arbeitsgruppen gebildet werden und ein Zukunftskonzept entwickeln, heißt es. Und Ideen gibt es genug, auch vonseiten der LZ-Leser: Sie hatten für die Nutzung des Geländes einige Vorschläge, von Autokino über regelmäßige Flohmärkte oder Messen bis hin zu Parkraum.

Beschlossen hat der alte Kreistag aber doch etwas zu Wilbasen: Eine Änderung der Marktsatzung. Nach dieser steigen die Standgebühren um 20 Prozent ab 2026 und um weitere 10 Prozent ab 2029. Das wurde im Vorfeld mit den Schaustellern abgesprochen - auch wenn diese eher zähneknirschend zustimmten. Außerdem hat das umstrittene Ponyreiten auf dem Wilbaser Markt ein Ende. Das gilt generell für alle Tierattraktionen. Die neue Satzung verbietet, Fahrgeschäften oder Betreibern eine Lizenz für den Markt zu erteilen, wenn diese lebende Tiere für Geschäfte nutzen oder zur Schau stellen.

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