Post haftet nicht für verlorenes iPhone – Detmolder Kläger scheitert vor Gericht

Kreis Lippe. Ein Detmolder hat sich mit der Deutschen Post AG vor Gericht angelegt, weil sein iPhone auf dem Postweg nach Albanien verloren ging - und seitdem unauffindbar ist. Trotz einer für den Fall der Fälle extra abgeschlossenen Versicherung wollte das Logistikunternehmen den Schaden nicht bezahlen. Vor dem Landgericht Detmold behielt die Post nun auch in zweiter Instanz recht.

Die Gründe dafür stehen nicht nur - aber auch - im Kleingedruckten. Zwar hatte der Kläger aus Detmold im Jahr 2023 für sein rund 1500 Euro teures iPhone 14 extra auf der Internetseite der Post eine Transportversicherung in Höhe von 1000 Euro abgeschlossen und das Paket daraufhin mit entsprechendem Label sowie Sendungsnummer direkt an der Packstation abgeben. Aber: Dabei übersah der Detmolder eine wichtige Passage in den allgemeinen Geschäftsbedingungen für internationale Pakete.

Schon da ist geregelt: Handys gelten wegen des eingebauten Lithium-Akkus ausdrücklich als Gefahrengut, heißt es. Und damit handele es sich beim Senden des Smartphones nach Albanien um eine Verbotssendung. Die Post wollte daher nicht für den entstandenen Schaden bei Verlust des Handys aufkommen. Der Detmolder entschied sich, dagegen Klage einzureichen. Schon vor dem Amtsgericht Detmold scheiterte er damit, teilt das Landgericht Detmold mit. Der Kläger ging daraufhin in Berufung.

Postvertrag von 1875 gilt

Und auch hier wies die dritte Zivilkammer des Landgerichts die Klage als unbegründet zurück. Als maßgeblich für das Vertragsverhältnis beider Parteien sah die Kammer nämlich den Weltpostvertrag (WPV) an. Ursprünglich stammt der aus dem Jahr 1875, die letzte überarbeitete Fassung geht auf Dezember 2020 zurück. Dieser Vertrag binde nicht nur die Mitgliedsstaaten, sondern stelle unmittelbar geltendes Recht zwischen den Postverwaltungen und dem Absender dar.

Das Gericht kam daher zu dem Schluss, dass das Smartphone zwar &bdquo;unstreitig auf dem grenzüberschreitenden Postweg“ verloren gegangen sei, die Haftung der Post durch den WPV aber ausgeschlossen sei. Genauso wie schon in den AGBs der Post aufgeführt, handele es bei Handys auch nach dem WPV wegen des eingebauten Akkus klar um ein gefährliches Gut und demnach um eine Verbotssendung.

Dabei komme es aus Sicht der Kammer nicht darauf an, ob die AGBs der Deutschen Post ausdrücklich auf das Versandverbot hingewiesen hätten. Die Post müsse demnach weder den Warenwert noch die abgeschlossene Versicherungssumme ersetzen. Das Urteil ist inzwischen rechtskräftig - und dürfte zumindest für all diejenigen ein Warnsignal sein, die vorhaben, ein Smartphone - wie in diesem Fall - für den Weiterverkauf ins Ausland zu verschicken.

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