Detmold. Kreis Lippe und das lippische Handwerk wollen neue Auszubildende künftig im Internet suchen und finden. Gemeinsam gaben Vertreter beider Seiten am Montag den Startschuss zur "Azubiarena".<br /><br />In der Arena können Firmen Ausbildungsstellen, Ferienjobs oder Praktika anbieten, und Schüler können sich darauf mit einer vorher angelegten elektronischen Bewerbungsmappe direkt bewerben. Die Unternehmen haben dann die Möglichkeit, den gesamten Bewerbungsprozess bis zur Zu- oder Absage elektronisch zu verwalten. Das soll die Kosten senken. Für die Schüler fallen keine Bewerbungskosten an (Details siehe Kasten). <br /><br />Kreis Lippe, Kreishandwerkerschaft und die Genossenschaft "Lippe Bildung" des Kreises haben die Bewerbungsarena gemeinsam ins Leben gerufen und von Thomas Wagenfeld entwickeln lassen. Alle Seiten versprechen sich davon, mehr potenzielle Auszubildende direkter anzusprechen und für das regionale Handwerk gewinnen zu können. "Die Jugendlichen bewegen sich sehr selbstverständlich im Netz. Damit sinkt vielleicht die Hemmschwelle, sich zu bewerben", hofft Kreishandwerksmeister Gerd Töpper.<br /><br />Und es wachse möglicherweise die Bandbreite der Kandidaten, fügt Dachdeckermeister Meik Sprenger an. Neben Handwerksbetrieben wie der Heiligenkirchener Dachdeckerfirma will auch der Kreis Lippe die neue Plattform für seine Nachwuchsgewinnung nutzen. Landrat Friedel Heuwinkel sieht den Nutzen auch bei den Schülern. Ferienjobs und Praktika, die auf der Plattform zu finden sein sollen, erleichterten die frühzeitige Berufsorientierung. Das verringere später die Abbrecherquote. Insbesondere schwächere Schüler könnten davon profitieren, früh mit Unternehmen ins Gespräch zu kommen, sagte Markus Rempe, Vorstand der "Lippe Bildung".<br /><br />Für die Handwerker sei es wichtig, eine enge Verbindung mit den Schulen zu bekommen, erläuterte Ludgerus Niklas, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft. Die Azubiarena wird nach Angaben des Kreises Lippe zunehmend im berufsvorbereitenden Unterricht eingesetzt. Sie solle den Bewerbungsprozess in die Schulen tragen, sagte Entwickler Thomas Wagenfeld aus Minden. <br /><br />Die lippische Azubiarena ist dabei die erste regionale Plattform dieser Art. Sonst gibt es nur eine bundesweit eingesetzte Arena. Finanziert wird sie durch eine Jahresgebühr der teilnehmenden Unternehmen, die nach Betriebsgröße (Mitarbeiterzahl) gestaffelt ist. Einen Teil dieser Umlage fließe wieder in die Bildungsgenossenschaft "Lippe Bildung", die damit wiederum die Berufsorientierung ausbauen soll.