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Neue Ladestation für E-Autos eingeweiht

Wolfgang Becker

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„Tanken" an der Rathaus-Station: Mike Süggeler von Westfalen-Weser-Netz (rechts) lädt seinen Dienstwagen an der neuen Station auf. Mit im Bild: Technischer Beigeordneter Thorsten Paulussen, Bürgermeister Christian Liebrecht, Stadtwerke-Chef Arthur Diele und Uwe Friedrichsmeier von der Fachgruppe Tiefbau. - © Wolfgang Becker
„Tanken" an der Rathaus-Station: Mike Süggeler von Westfalen-Weser-Netz (rechts) lädt seinen Dienstwagen an der neuen Station auf. Mit im Bild: Technischer Beigeordneter Thorsten Paulussen, Bürgermeister Christian Liebrecht, Stadtwerke-Chef Arthur Diele und Uwe Friedrichsmeier von der Fachgruppe Tiefbau. (© Wolfgang Becker)

Lage. Tanken, während man einkauft oder eine Besorgung erledigt: Besitzer von Elektroautos können ab sofort ihr Gefährt vor dem Rathaus an einer speziellen Ladesäule mit neuer Energie aufladen. Einen Haken hat diese Neuerung jedoch: Für das Stromzapfen braucht man eine spezielle App fürs Smartphone, denn kostenlos ist das Stromtanken nicht.

Um der Verbreitung von Elektroautos weiteren Anschub zu geben und deren Alltagstauglichkeit unter Beweis zu stellen, haben die Stadt Lage und der kommunale Energiedienstleister Westfalen-Weser-Netz die Station aufstellen lassen, die das Laden von zwei Autos gleichzeitig erlaubt.

Information
Ladestation-Netz wird ausgebaut
Die Batterie jedes Elektrofahrzeugs kann an der Ladestation am Rathaus-Parkplatz aufgeladen werden. Der Stecker passe für jeden Wagentyp, bekräftigt Mike Süggeler von Westfalen-Weser-Netz. Die Freischaltung der Ladesäule erfolgt über eine App fürs Smartphone namens „PlugSurfing".

Der Nutzer registriert sich dort einmalig und kann dann an der Ladesäule sein Auto direkt „betanken". Kostenlos ist dies allerdings nicht. Eine Kilowattstunde Strom kostet 35 Cent. Eine Abrechnung ist auch mit Hilfe von „Paypal" möglich.

In Lippe will der Energiedienstleister noch in diesem Jahr drei weitere Ladestationen in Betrieb nehmen: in Lügde, Horn-Bad Meinberg und in Schlangen.

„Die Leistung beläuft sich auf 22 Kilowatt. Somit ist in einer Stunde die Batterie eines Elektroautos für eine Reichweite von über 100 Kilometern aufgeladen", erklärte vor Ort der Bereichsleiter Konzessionen von Westfalen-Weser-Netz, Mike Süggeler.

An der offiziellen Inbetriebnahme der Zapfsäule nahmen neben Bürgermeister Christian Liebrecht Technischer Beigeordneter Thorsten Paulussen, Uwe Friedrichsmeier von der Fachgruppe Tiefbau und der Leiter der Stadtwerke Lage, Arthur Diele, teil. „Die Aufstellung der Ladesäule ist ein positives Zeichen in Richtung Zukunft", sagte der Bürgermeister.

Doch seien noch einige Verbesserungen beispielsweise hinsichtlich der Reichweiten erforderlich, um die generelle Akzeptanz zu erhöhen. Derzeit verfügt die Stadt, was die Elektromobilität angeht, für ihre Mitarbeiter lediglich über E-Bikes. Über die Beschaffung eines strombetriebenen Autos werde nachgedacht, ergänzte Uwe Friedrichsmeier.
Der Energiedienstleister Westfalen-Weser-Netz besitzt nach den Worten von Mike Süggeler derzeit zwölf Elektrofahrzeuge.

Kommunalen Verwaltungen könne auf Wunsch eines aus dem Fuhrpark zu Testzwecken für eine bestimmte Zeit zur Verfügung gestellt werden. Das Unternehmen plane zusammen mit weiteren Stadtwerken und Kooperationspartnern aus der Region die Installation von 100 Ladesäulen in Ostwestfalen-Lippe und Südniedersachsen.
Süggeler geht davon aus, dass die Elektromobilität auch im Hinblick auf die politischen Vorgaben künftig an Schwung gewinnt.

Neben dem emissionsfreien Fahren könnten Elektroautos perspektivisch eine Beitrag zur Speicherung von flüchtigen regenerativen Energien leisten.

Kommentar: Nicht mehr als ein guter Gag

 von Wolfgang Becker

Eine gute Werbeaktion des Stromversorgers Westfalen-Weser, sicher auch ein Zeichen für die Zukunft– als mehr ist die Installation einer Elektrozapfsäule vor dem Rathaus nicht zu werten. In Lage gibt es kaum jemanden, der ein Elektrofahrzeug besitzt.

Außerdem müsste ein solches in zwei Stunden aufgeladen sein, denn länger ist hier das Parken derzeit nicht erlaubt. Auch muss der Besitzer des Autos über eine spezielle App auf seinem Smartphone verfügen, damit das Abzapfen des Stroms abgerechnet werden kann. Alles Hindernisse, die zeigen, dass Fahrzeuge dieser Art für einen normalen Kunden noch nicht geeignet sind.

Davon abgesehen ist die Reichweite mit im Durchschnitt 150 Kilometern viel zu gering und das bundesweite Steckdosennetz anders als in anderen europäischen Ländern viel zu löchrig. Wer bereits einen „Stromer" besitzt, der lädt seinen Wagen zu Hause auf, nachts, und nutzt eine solche Zapfsäule wie am Rathaus lediglich zum Auffrischen seiner Akkus.

Der Werbegag wäre perfekt, wenn das Stromtanken kostenlos wäre, zumindest für eine bestimmte Zeit. Dies würde die Akzeptanz von E-Autos weiter fördern.

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