Lage-Müssen/Hörste. Seit knapp 20 Jahren steht Diplom-Ingenieur Sven Anders in Diensten der Stadt Lage. Noch nie hat ihm ein Projekt solches Kopfzerbrechen bereitet wie der zurzeit noch laufende Bau eines neuen Schmutzwasserkanals entlang der Hörster Straße zwischen dem Luftkurort und Müssen.
„Das sind zwar nur 700 Meter, die aber haben es im wahrsten Sinne des Wortes in sich", sagt der Fachteamleiter Stadtentwässerung und Wasserwirtschaft mit Blick auf die ständigen Verzögerungen und Hindernisse.
Ursprünglich sollten die Rohre für die Leitung zum größten Teil im unterirdischen Vortriebsverfahren verlegt werden. Als sich dann aber mitten auf der Strecke große Findlinge im Untergrund auftaten und das Vorwärtskommen des Bohrers blockierten, mussten Bagger her und den harten Lehmboden gegen Sand austauschen.
Auch liefen auf Grund von Starkregen die über acht Meter tiefen Schächte mehrmals voll und mussten erst leergepumpt werden, damit die Arbeiten weitergehen konnten. Das alles hat viel Zeit gekostet und die Fertigstellung des Projektes, das im April dieses Jahres begann, ständig verzögert.
Nun aber ist Land in Sicht, können sich vor allem die Autofahrer, die die Hörster Straße als Verbindungsstrecke zwischen Hellweg, Hüntruper Straße und Breitenheider Straße nutzen, den Freitag, 24. November, dick rot in ihrem Kalender anstreichen. An diesem Tag soll, so Sven Anders gestern, der Verkehr auf der Hörster Straße wieder rollen.
Bereits 2016 sollte mit der Verlegung eines neuen Schmutzwasserkanals zwischen dem Luftkurort und Müssen begonnen werden. Die erste Ausschreibung brachte jedoch kein für die Stadt wirtschaftliches Ergebnis, war zu teuer, so dass das Projekt neu ausgeschrieben werden musste. Die ersten Baumaschinen für den Bau des Überleitungssammlers Hörster Straße rollten am 24. April dieses Jahres an. Bevor jetzt die Asphaltierung der Fahrbahn beginnen kann, muss der Untergrund noch mit neuem Schotter versehen werden. Bei dem Vorhaben seien viele Sachen zusammengekommen, die so nicht vorhersehbar gewesen seien, so Sven Anders.
Eine Woche vorher, am Freitag, 17. November, erfolgt bereits die Freigabe der Hiddentruper Straße, wo zurzeit ein neuer Rad-/Gehweg angelegt und die Fahrbahn erneuert wird. Auch entsteht gegenüber dem „Iutspann" eine behindertengerechte Bushaltestelle. Der Kanalbau, so der Diplom-Ingenieur, sei seit dem 20. Oktober abgeschlossen. Gestern bereits wurde mit der Asphaltierung der Hörster Straße begonnen. Ursprünglich sollte das Projekt im September abgeschlossen sein.
„Das Ende ist jetzt absehbar, die Witterung kann aber noch Einfluss auf die Vollendung nehmen", so Sven Anders. Waren ursprünglich rund 900.000 Euro für den Kanalbau veranschlagt worden, so hat sich nun das Ganze um gut 600.000 Euro verteuert. Ausgeglichen werde dies im Haushalt der Stadt, kündigte der Fachteamleiter an. Für die nächste Zeit vorgesehene Kanalbaumaßnahmen würden verschoben. Die Bürger brauchten wegen dieser Maßnahme keine Gebührenerhöhung zu befürchten.