„Wir müssen Sie und euch mit großem Bedauern darüber informieren, dass die Kabinentür einer Toilette des Schulzentrums mit einer Drohung für den 23.12.2021 beschmiert wurde, die das Wort „Amok" enthält. Nach Beratung und Absprache mit der Polizei ist davon auszugehen, dass es sich um eine Androhung ohne Tatabsicht handelt. Dennoch nehmen wir die Drohung sehr ernst", heißt es in dem Schreiben der Schulleiter Michael Krügermeyer-Kalthoff (Gymnasium) und Jürgen Franke (Realschule).
Präsenzunterricht wäre nur mit hoher Polizeipräsenz möglich gewesen
Nach Abstimmung mit der Polizeibehörde, dem Schulträger und der Bezirksregierung Detmold wäre der Präsenzunterricht in der Schule an dem Tag nur mit sehr hoher Polizeipräsenz möglich gewesen. Bei Eintritt in das Schulgebäude hätten Taschenkontrollen aller durchgeführt werden müssen.
Dieses Szenario möchten die Verantwortlichen allen Betroffenen nicht zumuten. Daher wurde für Realschule und Gymnasium entschieden, am 23. Dezember Distanzunterricht durchzuführen.
Das bedeutet, dass alle Schüler zu Hause bleiben und am Unterricht in Videokonferenzen nach Stundenplan teilnehmen. Dazu werden sie von ihren Fachlehrkräften über Teams eingeladen. In den Daltonstunden des Gymnasiums stehen die Lehrkräfte ebenfalls in Teams für Fragen zur Verfügung. Der Distanzunterricht ist für alle Schülerinnen und Schüler verpflichtend. Besonders ärgerlich für die Schüler sei es, dass die geplanten Weihnachtsfeiern aufgrund der Amok-Drohung leider nicht stattfinden könnten.
„Wir appellieren an alle Eltern und Erziehungsberechtigten: Bitte thematisieren Sie Vorfälle dieser Art und mögliche Ursachen für Amok-Drohungen mit Ihren Kindern", schreiben die Schulen. Und an die Schüler gerichtet: Eine Amok-Drohung sei kein Scherz. Die Kriminalpolizei habe ein Strafverfahren wegen Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten gegen Unbekannt eingeleitet und die Ermittlung aufgenommen.
Wer Hinweise darauf geben kann, von wem die Amok-Drohung stammt, soll umgehend die Schulleitung informieren. Die Schulleiter hoffen, dass Schmierereien dieser Art nicht wieder auftreten.