Lagenser IT-Experte fordert fairen Umgang mit Cookies und Klicks

Lage. Kaum surft man im Internet, fliegt Werbung heran. Für jeden soll ein anderes Angebot maßgeschneidert werden, das geht nur, wenn riesige Datenmengen zur Analyse bereit stehen. Datenschutz ist ein Thema, das stetig umfangreicher wird. Als Thomas Werning sich vor 25 Jahren selbstständig gemacht hat, wurden E-Mails in Firmen einmal pro Woche abgerufen.

In Lage hat Werning mit seinem Team seinen Standort, unterwegs ist er überall. Die Beratung von Unternehmen in Sachen Datenschutz ist stetig gewachsen, die Anforderungen sind sehr komplex. Der Beschäftigtendatenschutz spielt eine sehr große Rolle und immer mehr gewinnt der Datenschutz in den vielfältigen Methoden zur Mitarbeitergewinnung und im Bewerbermanagement an Bedeutung. Auf der anderen Seite im Marketing stehen Software-Giganten wie Google, es geht um Facebook, Instagram und andere Kanäle.

Wie selbstverständlich gehören Besuche auf Internetseiten und ein Blick in Social-Media-Kanäle heute für viele zum Alltag. Nur wenige sind sich bewusst, was sich im Hintergrund abspielen kann. "Wenn Sie sich für Hunde und Katzen interessieren und sich im Internet informieren, kann es sein, dass Sie, sollten Sie umziehen wollen, weniger Wohnungsangebote bekommen. Dabei spielt es dann gar keine Rolle, dass Sie sich vielleicht nicht einmal ein Tier anschaffen wollen", erklärt Werning.

Denn Anbieter von Wohnungen können ihre Werbung zum Beispiel auf Facebook sehr genau anpassen: "Wer schon einmal Ärger mit Mietern hatte, die einen Hund hatten, der kann seine Inserate nur an die ausspielen lassen, die sich nicht für solche Tiere interessieren", erklärt der Geschäftsführer von Werning.com.

Cookies kann man auch ablehnen Seitenbetreiber gingen oft unbedarft mit den Daten ihrer Kunden um, warnt Werning. Er wirbt in Unternehmen für Fairness, die Kunden darüber zu informieren, wozu sie ihre Zustimmung geben. Oft werde der Datenschutz vorgeschoben, wenn es um die Absage von Marketingprojekten geht.

"Man kann aber durchaus Analysen machen und seine Kunden auch kennenlernen, wenn man pragmatisch an die Sache herangeht. Der Datenschutz schützt nicht Daten, sondern Menschen. Es geht um die Grundrechte."

Von jeder Rechnung spendet Werning.com ein Prozent des Rechnungsbetrages an eine gemeinnützige Organisation, die sich für Menschenrechte oder Demokratie einsetzt, im April wurde Digitalcourage e.V. bedacht.

Und wie kann man selbst seine Daten schützen? "Die allgemeine Sicherheit, also zum Beispiel unterschiedliche Passwörter für die Dienste, die auch nicht leicht zu knacken sind, sind wichtig. Aber ein Thema sind auch Cookies", sagt Werning. Allzu leicht werde einfach auf "Allen zustimmen" geklickt. "Damit sind dann Tracking-Dienste aktiviert. Ein Blick ins Detail lohnt sich für den Datenschutz dementsprechend immer, ebenso der kurze Aufwand, alle Cookies zu deaktivieren." Und horten sollte man die "Cookies" ebenfalls nicht. "Man sollte sie regelmäßig löschen. Damit verschwinden zumindest einige Spuren im Internet."

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