Der Kinderschutzbund Lage bekommt dank Spenden eine ungewöhnliche Garage

Lage. Es musste eine Lösung her, die Fahrzeuge für die Kinder, das Spielmaterial für den Außenbereich - alles brauchte ein Dach über dem Kopf. Jetzt steht am Eingang ein großer Container, das Kinderhaus "Blauer Elefant" hat neben dem praktischen Effekt auch einen ästhetischen Pluspunkt: Den Stauraum haben die Kinder gemeinsam mit den Künstlern von TrioArt bunt bemalt.

Erst standen die Sachen alle im Keller, aber eine gute Lösung war das nicht. "Das hält einfach sehr auf, alles immer hoch- und runterzutragen. Wenn das Wetter gut ist, dann sollen unsere Kinder rausgehen, dafür sind die Spielsachen und Fahrzeuge ja da", sagt Monika Frodermann vom Lagenser Ortsverband des Kinderschutzbundes. Erst habe man eine Fertiggarage anschaffen wollen, aber da habe es einige bürokratische Hindernisse gegeben. Dann fiel die Wahl auf einen Container, und dank einer großzügigen Spende nach einem Trauerfall konnte das Geld zweckgebunden verwendet werden. "Das war uns eine sehr große Hilfe", sagt Mitarbeiterin Anna Lena Beermann.

Und weil das Ganze auch noch ansprechend sein soll, gab es die Idee, die Hörster Künstler von TrioArt hinzuzuziehen. Wilhelm Wortberg und Petra Niederdorf übernahmen die Aufgabe ehrenamtlich. "Wir wollten das gerne spenden. Es macht auch großen Spaß, das gemeinsam mit den Kindern zu gestalten", sagt Petra Niederdorf. Ganz so einfach war es zwar nicht, denn das Blech des Containers ist nicht eben, was sich beim Motiv aber auszahlt: Der blaue Elefant hat so einen 3D-Effekt.

Spende ermöglicht Kauf des Containers Sechs Termine für die Gestaltung mit den Kindern wurden angesetzt, das Wetter spielte nicht immer mit. Für die Farbe aber brauchte es trockene Bedingungen. Damit nachher auch alles gut klappt, hatte Irina Schinkel vom Team des Kinderschutzbundes mit den Kindern das Projekt vorbereitet und Skizzen angefertigt. Die Profis zeichneten die großen Blumen und den Elefanten vor, die kleinen Künstler malten sie aus. Aber es gab auch viel Freiraum für Kreativität. Mäuse, Spinnen, Schnecken - alles ist auf dem Container zu finden. "Die kleinen Tiere haben die Kinder so gemalt, wie sie sich das dachten. Es ist toll geworden", stellt Petra Niederdorf mit einem Lachen fest. Nebenbei gab es auch Unterricht in Farbenlehre. Niederdorf: "Ein Junge wollte wissen, wo das Grün ist. Da habe ich ihm geraten, Blau und Gelb zu mischen - er fand, das Ergebnis ist Zauberei."

Der Container bekommt auch zur Straßenseite hin noch eine passende Gestaltung, die Platten dafür hat Petra Niederdorf schon vorbereitet, die Kinder werden sie wieder mit gestalten. "Dann sieht man von außen, was es hier gibt, aber der Container ist eigentlich auch sehr gut, weil er den Ort abschirmt, den Lärm von der Straße abhält", stellt Monika Frodermann fest. Und im Inneren stehen die Kinderfahrzeuge und Spielzeuge sicher und trocken.

Das Kinderhaus hat eine lange Warteliste Ein zweites Projekt macht das Umfeld noch freundlicher. Die Kinder haben mit TrioArt einen Zaun gestaltet, der das Außengelände teilweise jetzt bunt umrandet. Die Aktion wurde mit Geld aus dem Programm Kulturrucksack finanziert, wofür das Team des Kinderhauses sehr dankbar ist.

35 Kinder kommen regelmäßig, der Bedarf ist gestiegen, sagt Monika Frodermann. Auf der Warteliste stehen acht bis zehn Kinder - das Kinderhaus kommt an seine Grenzen, räumlich und auch in Bezug auf die Betreuung. Der Blaue Elefant ist übrigens das Gütesiegel für Kinderhäuser des Kinderschutzbundes. Bundesweit gibt es 40 Kinderhäuser, die das Siegel tragen dürfen. Es geht um unbürokratische Hilfen und Unterstützung für Kinder und Familien. Der Kinderschutzbund in Lage will Kindern helfen, die Not und Angst erleben, sie bekommen unter anderem auch Unterstützung beim Lernen. Vier hauptamtliche Mitarbeiter und fünf Beschäftigte, Ehrenamtliche und Übungsleiter gehören zum Team in Lage. Wobei auch hier der Fachkräftemangel spürbar sei. "Wir könnten eine Erzieherin in einer Vollzeitstelle noch sehr gut gebrauchen", sagt Monika Frodermann.

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