Lage. Der Förderverein der Stadtbücherei Lage hatte zur Grusel-Lesung geladen. Vier Krimiautoren aus der Region lasen an vier verschiedenen Orten der Innenstadt. Geführt von den Gruselguides Madeleine Biermann, Elisabeth Knuth, Klaus Landrock und Margarete Wißmann ging es für gut 50 Gruselfreunde von Leseort zu Leseort - durch die finstere Nacht.
„Mit schwarzem Humor begegnen wir dem November-Blues“, begrüßte Madeleine Biermann, Vorstandsmitglied des Fördervereins, die Gäste im Bürgerhaus. „Wir servieren Ihnen ein Vier-Gänge-Menü krimineller Kurzgeschichten. Natürlich gibt es auch ein Dessert in Form eines gemütlichen Beisammenseins“, so wird sie in der Pressemitteilung zitiert.
Andrea Gehlen, Kinderbuchautorin aus Bielefeld, las die Geschichte „BlauesWunder“ im Bürgerhaus. Als ein schüchterner Versicherungsangestellter eine Fitnesstrainerin kennenlernt, ahnt er noch nicht, dass sie eine Serienmörderin ist. Sie hingegen weiß nicht um sein familiäres Geheimnis, das ebenfalls wenig gesundheitsförderlich ist.
Vom armen Kevin zum Mordsgewinn
Im Fotostudio Flentge erwartete der Oerlinghauser Krimiautor Joachim H. Peters die Gruppen und trug die Geschichte „Armer Kevin“ vor. Verhinderung von Straftaten zum Nachteil von Senioren war eine der Aufgaben von Joachim H. Peters bei der Kriminalprävention. Und wer Peters kennt, der weiß, dass die ganze Sache für die Enkeltrickbetrügernicht so glattlaufen wird, wie sie es sich vorgestellt haben.
Im historischen Rathaus erwartete die Gäste ein „Mordsgewinn“, gelesen von Maren Graf, die im Hauptberuf Lehrerin ist. Die Paderborner Krimiautorin, die auch für ihre Kinderbücher bekannt ist, entführte die Zuhörer im Sitzungssaal des historischen Rathauses. Mit viel Spannung und Charme präsentierte sie ihre humorvolle Kurzgeschichte, in der Rentner Heiner Hänsch einen doch eher ungewöhnlichen Gewinn erhält.
Jan Bobe schließlich trug „Die Stille Nacht oder der Profi" im Alten Gefängnis, dem Vereinsheim des Lippischen Heimatbundes, Ortsgruppe Lage, vor. Als ehemaliger Polizeibeamter weiß Jan Bobe, dass es „das“ perfekte Verbrechen nicht gibt, lässt aber seinen Protagonisten in dem Glauben. Doch das Schicksal in Form einer Polizeikontrolle macht ihm einen Strich durch die Rechnung, denn der Schuss aus einer Dienstwaffe beendet das ganze Projekt auf unrühmliche Weise.
Ein gruseliger und überaus unterhaltsamer Abend für die vielen Zuhörer, die sich laut Pressemitteilung bestens amüsierten und sich angeregt über die Geschichten austauschten. Im Bürgerhaus sorgte der Förderverein dann für einen gemütlichen Ausklang mit heißem Punsch und belegten Broten.