Frühjahrsmarkt „light“ ohne Kirmes in der Lagenser Innenstadt - es gibt Lob und Kritik

Lage. Mit dem Frühjahrsmarkt hat die Stadt seit vielen Jahren die &bdquo;Open-Air“-Saison der innerstädtischen Events eröffnet. Hauptattraktion ist dabei stets die Kirmes gewesen, die vor allem junge Besucher in die Innenstadt gelockt hat. Aufgrund immer weiter ausufernder Sicherheitsvorgaben hatte die Schaustellerfamilie Steuer aus Lemgo als Organisatorin die Kirmes in diesem Jahr absagen müssen . Kurzerhand hatte die Stadt ein Alternativprogramm geschaffen. Was die Besucher davon halten und ob das auch ein Modell für die Zukunft sein kann, haben sie gegenüber der LZ erklärt.

Ein Wochenmarkt auf dem Marktplatz, ein Konzert am Sonntag, eine große Hüpfburg, eine Rollenrutsche und ein Zuckerwattestand: Das ist am Wochenende die Alternative zur traditionellen Kirmes auf dem Frühjahrsmarkt gewesen. Alle Zufahrten zum Marktplatz waren zudem mit Lkw des Bauhofes und Traktoren abgesichert worden. Zahlreiche Menschen nutzten das Angebot der Stadt und vor allem auch die Möglichkeit des Einkaufens in den Geschäften am Sonntag.

&bdquo;Schnell und unkompliziert“

Besonders die kleinen Kinder erfreuten sich an dem Angebot, das die Stadt vor dem Standesamt aufgebaut hatte. Sowohl die Rollenrutsche als auch die Hüpfburg und die Bobbycars standen hoch im Kurs. &bdquo;Ich finde es schön, dass die Stadt an die Kinder gedacht hat“, sagte eine junge Mutter. &bdquo;Meine Kinder sind vier und sechs Jahre alt, die haben hier mindestens so viel Spaß wie in einem Karussell. Und zudem ist es auch noch kostenlos, also auch für Familien geeignet, die nicht so viel Geld zur Verfügung haben“, führte sie weiter aus.

Dass die Stadt innerhalb weniger Tage ein Alternativprogramm auf die Beine gestellt hat, das honorierten Brunhilde und Wolfgang Prüßner aus Bad Salzuflen. &bdquo;Das lief schnell und unkompliziert“, fanden sie. Sie seien regelmäßig auf dem Frühjahrsmarkt zu Gast und fänden es schade, dass die Kirmes dieses Mal nicht stattfindet. &bdquo;Ich kann die Familie Steuer aber verstehen“, sagte Wolfgang Prüßner. &bdquo;Die Kosten, die für die vielen Sicherheitsvorkehrungen entstehen, kann doch keiner mehr bezahlen.“

An Jugendliche hat keiner gedacht

An die kleinen Kinder sei seitens der Stadt gedacht worden, fanden sie, für die Jugendlichen gebe es in dieser Form allerdings nun gar kein Angebot. &bdquo;Die werden sich weder für die Hüpfburg noch für den Wochenmarkt interessieren“, meinten sie und waren sich einig, dass ein solches Konzept auf Dauer für den Markt nicht geeignet sei, denn die Kirmes solle es ihrer Ansicht nach schon wieder geben.

Dass die Jugendlichen bei dieser Alternative vergessen oder nicht berücksichtigt wurden, das fiel auch dem Lagenser Helmut Döring auf. &bdquo;Für eine kurzfristige Alternative ist es durchaus gelungen, aber so bleiben sollte es nicht. Im Grunde ist es jetzt nur ein Wochenmarkt mit einem extra Angebot für kleine Kinder, für die Jugendlichen gibt es nichts.“ Sein alter Schulfreund Werner Höltke teilte seine Meinung. &bdquo;Ich finde es außerdem sehr traurig, dass diese Absperrungen überhaupt notwendig geworden sind. Diese großen Fahrzeuge in den Zuwegen zum Marktplatz stören nicht nur das Gesamtbild, sondern trüben irgendwie auch etwas die Stimmung.“

Dass die Stadt ein gutes Alternativprogramm in kurzer Zeit geschaffen hatte, da waren sich die befragten Besucher alle einig. Doch auf Dauer würden sie sich dennoch eine Kirmes oder kirmesähnliche Veranstaltung wünschen – zumal auch die Ideen fehlten, was den Jugendlichen angeboten werden könnte, außer einer Kirmes.

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