In Hörste soll es ab Juli mehr Betreuungsangebote in der Unterkunft für Geflüchtete geben

Lage-Hörste. Aus der Notunterkunft im ehemaligen Heinrich-Hansen-Haus wird ab dem 1. Juli eine Zentrale Unterbringungseinrichtung (ZUE). Die Bezirksregierung Detmold, die die Flüchtlingsunterkunft im Auftrag des Landes NRW betreibt, hatte 2024 eine umfangreiche Ausschreibung auf den Weg gebracht. Jetzt steht fest, dass die Malteser und andere Dienstleister abgelöst werden. Bis Ende Mai werden die Menschen, die derzeit in der Notunterkunft leben, ausziehen und in anderen Landesunterkünften untergebracht.

Die Malteser, die die Geflüchteten bislang betreut hatten, übergeben die Aufgabe an die Weberhaus Nieheim gemeinnützige GmbH. Das ist ein Tochterunternehmen der Kolping-Bildungswerk Paderborn gGmbH. Sie betreibt Zentrale Unterbringungseinrichtungen in Herford, Ratingen und Wuppertal. Derzeit läuft offensichtlich die Personal-Akquise, 15 Stellen sind ausgeschrieben. Unter anderem ein Sozialbetreuer, Lehrkräfte für Sport, Musik und Kunst, ein Ehrenamtsbeauftragter, ein Sozialpädagoge und die Einrichtungsleitung werden gesucht.

Bis Ende Mai ziehen 176 Menschen um Die Sanitätsstation und die Gebäudeverwaltung übernimmt die European Homecare (EHC). Um das Catering wird sich Ecolog Deutschland kümmern, teilt die Bezirksregierung mit.

Die Vergabeverfahren für das neue Sicherheitsunternehmen und die Reinigungsdienstleistungen seien noch nicht abgeschlossen.

Dezernatsleiter Martin Hempel bedankt sich bei den scheidenden Organisationen des Malteser Hilfsdienstes und des S&D Sicherheitsdienstes für die geleistete Arbeit der vergangenen rund eineinhalb Jahre. Die Ausschreibung sei gesetzlich gefordert, erfolge turnusgemäß und entspreche den Anforderungen der Vergabe durch die öffentliche Hand.

Um einen reibungslosen Wechsel der Dienstleister zu ermöglichen, werde die Unterkunft zunächst ab Ende Mai für einige Wochen leergezogen – die Bewohner werden vorübergehend auf andere Landesunterkünfte verteilt. Zurzeit wohnen in der Flüchtlingsunterkunft in Hörste 176 Menschen aus 27 Herkunftsländern. Darunter sind fünf Familien mit insgesamt 10 Kindern, heißt es auf Nachfrage der LZ.

Eine ZUE unterscheidet sich von einer Notunterkunft durch die Betreuungsangebote. Kinder im schulpflichtigen Alter unterliegen während des Aufenthalts in Landesunterkünften nicht der Schulpflicht.

Schulangebot in der Einrichtung

Die Schulpflicht gilt erst, wenn Geflüchtete durch die Bezirksregierung Arnsberg auf die Kommunen in NRW verteilt worden sind. Familien sollen maximal sechs Monate in Unterkünften versorgt werden, spätestens dann sollte die Zuweisung in eine Kommune erfolgen.

In der Notunterkunft gab es das nicht, aber in der Zentralen Unterbringungseinrichtung soll ein &bdquo;schulnahes Bildungsangebot“ durch ausgebildete Lehrkräfte angeboten werden. &bdquo;Dabei handelt es sich um ein Programm, das auf einem gemeinsamen Runderlass des Ministeriums für Schule und Bildung sowie des damaligen Ministeriums für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration beruht“, schreibt die Bezirksregierung auf Nachfrage.

In der Notunterkunft gab es für jüngere Kinder bereits mehr, als eigentlich gefordert war. Die Malteser hatten bereits eine Kinderspielstube organisiert, das gehört auch zum Anforderungsprofil einer ZUE. Sie bleibt also und wird durch den neuen Betreuungsdienstleister organisiert.

Das Gebäude an der Teutoburger-Wald-Straße erfülle bereits die Voraussetzungen, ein technischer Umbau sei nicht erforderlich.

Maximale Belegungszahl bleibt bei 295

Es bleibe auch bei der maximalen Belegungszahl mit 295 Menschen. Nach dem Wechsel im Juli soll das Haus wieder nach und nach belegt werden.

Die Frage ist, was aus dem Personal der Malteser wird, die zum Teil mit Zeitverträgen in Hörste beschäftigt waren. Darauf nimmt die Bezirksregierung offenbar keinen Einfluss. &bdquo;Die Betreuungsdienstleister entscheiden über die Beschäftigung ihrer Mitarbeitenden in eigener Zuständigkeit. Es wird weiterhin ein Umfeldmanagement geben. Wie bisher werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bezirksregierung Detmold in der Unterkunft tätig sein.“

Die Laufzeit des Mietvertrages mit dem Grundstückseigentümer betrage fünf Jahre. Der Vertrag beinhalte die Möglichkeit zur Verlängerung.

Für die Anwohner und die ehrenamtlichen Helfer werde sich durch den Wechsel der Betreuungsdienstleister wenig ändern. &bdquo;Die Unterstützung durch engagierte Bürgerinnen und Bürger aus Hörste und Lage wird auch künftig möglich sein“, betont Martin Hempel.

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