Händler bringen neue Ideen für den Lagenser Wochenmarkt ins Spiel

Lage. Der Dienstag beginnt für Sebastian Hollmann um 6 Uhr. Der Markttag wird früh vorbereitet, die Blumen und Pflanzen gehören seit vielen Jahren zum Angebot auf dem Wochenmarkt. Am Dienstag sind weniger Stände vor Ort. Und das lässt sich keineswegs einfach ändern. Gemeinsam mit Händlerkollegen wirbt Hollmann dafür, den Dienstagsmarkt zu stärken.

Sebastian Hollmann kennt das Geschäft genau, denn er steht nicht nur in Lage. &bdquo;Es wird immer wider kritisiert, dass es keinen Käsehändler auf dem Markt gibt. Es gibt Händler, die auch die Wagen hätten, aber sie haben kein Personal. Und das können wir nicht ändern“, sagt Hollmann. Wie er die Märkte stemmt? &bdquo;Bei uns arbeitet die ganze Familie mit.“

Marktmeister Tino Wolzin versucht es trotzdem immer wieder. &bdquo;Ich fahre nicht nur im Kreis Lippe herum und spreche Händler an. Die Kreise muss man viel weiter ziehen.“

Kein Personal für die Stände Doch überall gebe es dasselbe Problem. &bdquo;Sie finden keinen, der so früh aufstehen und verkaufen will. Und letztlich ist es dann auch nicht möglich, fest zuzusagen, auf dem Markt zu stehen.“ Denn auch das gehöre dazu. &bdquo;Sie müssen ein Jahr durchziehen, dann haben Sie sich als Händler etabliert“, meint Detlef Schelhas, der seit vielen Jahren Obst und Gemüse dienstags und freitags verkauft.

Immer dieselben Forderungen zu wiederholen, bringe nichts. Hollmann: &bdquo;Wir sollten viel offensiver die Vorzüge herausstellen. Hier ist Qualität im Angebot. Es bewegt sich auch etwas: Es gibt einen weiteren Fischhändler.“ Wenn er die Umsätze mit anderen Städten und Markttagen unter der Woche vergleiche, zum Beispiel Bad Salzuflen, dann schneide Lage keineswegs schlecht ab, was den Umsatz angehe. &bdquo;Klar, man kann es nicht mit einem Samstag vergleichen. Da gehen Familien auf den Markt und kaufen ein“, sagt er. Unter der Woche sei das Angebot auf dem Markt in anderen Kommunen aber ebenfalls reduzierter.

Auch am Dienstag komme die Stammkundschaft - und die sei treu, sagt Detlef Schelhas. Stichwort Nahversorgung in der Innenstadt: &bdquo;Die Stammkunden kommen an beiden Tagen. Da müssen wir verlässlich sein. Wenn wir am Dienstag nicht auch ein Angebot machen würden, dann würde der Freitagsmarkt auf lange Sicht sich nicht halten“, ist er überzeugt. Es sei deshalb nicht fair, den Dienstagsmarkt totzureden.

Vereine und Institutionen einbeziehen &bdquo;Es gab ein Tief, aber es ist einiges besser geworden.“ Was er meint, ist der Wechsel von der Deutschen Marktgilde zur Stadt Lage . Seit diese die Märkte organisiere, habe es Bewegung gegeben. Die Werbung wurde verstärkt. Der Musiker Nick Marsch trete immer wieder mal auf und unterhalte die Kunden. &bdquo;Der spielt keineswegs nur alte Lieder, da ist moderne Musik dabei, die auch gut ankommt“, ergänzt Hollmann. Er könnte sich vorstellen, dass es an Markttagen durchaus auch Angebote von Institutionen und Vereinen geben könnte. Werbung für Schulprojekte, Feste oder Sammelaktionen seien möglich. &bdquo;Fördervereine von Kitas oder Schulen könnten zum Beispiel ein Waffelbacken organisieren und verkaufen. Da gibt es sicher Ideen, und für die sollte man offen sein.“

Für die Stadt zahle sich das Marketing in jedem Fall aus. Der Wochenmarkt ziehe Menschen in die Innenstadt, entsprechend müsse man ihn bewerben und herausstellen, was es an Vorteilen gibt. &bdquo;Ein dicker Pluspunkt ist, dass das Parken kostenlos ist. Es gibt auch viele Parkplätze, die Wege sind kurz - wo haben Sie das sonst?“, fragt Wolzin.

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