Lages Bürger müssen nochmal zur Wahlurne

Lage. Es war ein echter Krimi, sah es bis fast zum Schluss aus, als würde Matthias Kalkreuter mit 51 Prozent direkt durchmarschieren und Bürgermeister bleiben, drehte sich alles nach der Auszählung der Wahlbezirke Maßbruch 3 und Billinghausen. Die Lagenserinnen und Lagenser werden noch einmal die Wahl haben – in 14 Tagen.

Das Ergebnis von 49,85 reichte nicht, Frederik Topp (CDU) holte 24,93 Prozent – was deutlich unter den Erwartungen lag.

&bdquo;Man sieht, dass sich die Taktik der CDU nicht ausgezahlt hat. Mal ist sie für die Marktplatzsanierung, dann dagegen, dann wieder dafür – das finden die Bürgerinnen und Bürger nicht gut“, sagte Kalkreuter.

Frederik Topp und Parteikollege Klaus Hansen sehen es genau andersherum: &bdquo;Was SPD und Grüne in Lage vorhaben, wird nicht gehen. Es fehlt das Geld, das haben wir im Wahlkampf gesagt – und das müssen wir jetzt noch einmal deutlicher herausstellen.“ Topp gibt sich keineswegs geschlagen und weist darauf hin, dass er der einzige Kandidat im Kreis Lippe ist, der es gegen einen amtierenden Bürgermeister in die Stichwahl geschafft hat.

SPD und CDU wollen noch einmal alle Kräfte mobilisieren.

CDU hofft auf Unterstützung der &bdquo;kleineren Fraktionen“ Die Frage ist, wie die CDU die Lücke schließen will. &bdquo;Wir müssen mit den kleineren Fraktionen sprechen“, sagt Topp. Und da zeigt sich, dass es im neuen Rat deutliche Verschiebungen geben wird. Die AfD und Aufbruch C haben deutlich zugelegt. Die AfD erreicht 17,8 Prozent (Vorherige Wahl 6,5), Aufbruch C 10,18 Prozent (6,3). Stefan Zibart ist sehr zufrieden mit seinem Ergebnis und damit, dass Aufbruch C vier Mitglieder im Rat hat. Ob Aufbruch C die CDU bei der Stichwahl unterstützt, da legt er sich nicht fest. &bdquo;Wir müssen Gespräche führen, ob wir uns überhaupt positionieren werden“, sagt Zibart.

Bündnis 90/Die Grünen haben 9 Prozent verloren, sind aber mit dem Wahlergebnis mit 10,86 Prozent noch zufrieden. Sie hatten im Vorfeld bereits angekündigt, Kalkreuter bei der Stichwahl zu unterstützen.

Für die FDP ist es eine ganz knappe Kiste, Bürgermeisterkandidatin Martina Hannen hoffte am Wahlabend, das zumindest der Fraktionsstatus erhalten bleibt und diese zwei Sitze sind es dann auch geworden.

Und neben der Stichwahl kann es ein weiteres Mal eine Bürgermeisterwahl geben: Wie berichtet, war Uwe Detert (AfD) als Bürgermeisterkandidat ausgeschlossen worden. Das hat polarisiert und sich auf das Wahlergebnis ausgewirkt. Es bleibt die Option, dass die AfD vor Gericht zieht. Das allerdings ist laut Beigeordnetem Thorsten Paulussen eigentlich erst möglich, wenn das Ergebnis der Stichwahl offiziell bekannt gegeben worden ist und auch durch den Rat bestätigt wurde.

&bdquo;Das betrifft auch nur die Bürgermeisterwahl. Alle Entscheidungen, die der Bürgermeister jetzt trifft, sind gültig, auch der Rat kann Entscheidungen treffen. Nur wenn das Gericht entscheidet, dass man Uwe Detert das passive Wahlrecht nicht hätte aberkennen dürfen, müsste die Bürgermeisterwahl noch einmal wiederholt werden.“

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