Misshandlungen in Herforder JVA: Urteil gegen Lagenser gefallen

Herford/Lage/Bielefeld. Die beiden nun abermals verurteilten jungen Männer aus Lage und Münster sind für die Justiz wahrlich keine Unbekannten – insbesondere der aus Lage stammende Ibrahim S. ist strafrechtlich bereits erheblich in Erscheinung getreten. Doch auch in der Haft schaffte er es nicht, straffrei zu bleiben: Gemeinsam mit einem Mitinsassen quälte und misshandelte er einen weiteren Mitgefangenen. Das Bielefelder Landgericht hat ihn nun unter Einbeziehung eines vorangegangenen Schuldspruchs zu einer Jugendstrafe von sechs Jahren und neun Monaten verurteilt.

Ibrahim S. und der nun ebenfalls verurteilte Janak Q. aus Münster, damals waren sie 19 und 20 Jahre alt, befanden sich Ende Dezember 2023 in Untersuchungshaft in der Jugendvollzugsanstalt in Herford. Bei gemeinsamen Umschlüssen quälten sie ihren Mithäftling Fabien O. mit steigender Intensität. Waren es zunächst noch Ohrfeigen und Schläge auf die Hände, die O. über sich ergehen lassen musste, steigerten sich die Übergriffe bis hin zu brutalen Schlägen und Tritten in die Rippen. Darüber hinaus versuchten die Täter, Fabien O. eine Shampoo-Flasche einzuführen. Dies konnte O. jedoch verhindern, indem er sich auf den Boden fallen ließ.

Zum ersten Text: Mitgefangener in JVA Herford drangsaliert – schwere Vorwürfe vor Landgericht Bielefeld

.responsive23-vBcWfvEHPYpIagF6-bar-vertical-anteil-tatverdaechtiger-unter-21 { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-vBcWfvEHPYpIagF6-bar-vertical-anteil-tatverdaechtiger-unter-21 { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-vBcWfvEHPYpIagF6-bar-vertical-anteil-tatverdaechtiger-unter-21 { padding-top: 142.86%; } } Brutale Misshandlungen in Haft: Opfer berichtet von Schlägen und Übergriffen In der Verhandlung vor der III. Großen Strafkammer des Bielefelder Landgerichts hatten die beiden Angeklagten über ihre Verteidiger Detlev Binder und Ralf Denninger kurz und knapp erklären lassen, dass die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft &bdquo;voll umfänglich zutreffend“ seien. Weitere Fragen beantworteten sie nicht. Das Gericht verurteilte Ibrahim S. schließlich wegen eines schweren sexuellen Übergriffs, Nötigung sowie gefährlicher Körperverletzung unter Einbeziehung eines vorangegangenen Urteils zu einer Jugendstrafe von sechs Jahren und neun Monaten, seinen Mittäter Janak Q. ebenfalls unter Einbeziehung einer früheren Entscheidung zu einer Jugendstrafe von drei Jahren und sieben Monaten.

Zwar wertete die Kammer unter dem Vorsitz von Richter Carsten Nabel die Geständnisse prinzipiell zugunsten der Angeklagten, doch machte Nabel deutlich, dass die beiden Täter noch recht glimpflich davonkommen seien – so seien ihre Geständnisse schließlich äußerst oberflächlich gewesen. Auch hätten sie, während Fabien O. noch heute unter dem damaligen Geschehen leidet, keinerlei Reue gezeigt. Darüber hinaus habe es sich bei den Taten um Quälerei der Unterhaltung wegen gehandelt.

Gerichtsurteil gegen Ibrahim S. und Janak Q.: Jugendstrafen trotz Geständnis Beide Männer sind bereits erheblich in Erscheinung getreten. Während Janak Q. eine Verurteilung zu zwei Jahren und zehn Monaten wegen eines Sexualdelikts im Bundeszentralregister aufweist, wurde Ibrahim S. zuletzt zunächst vom Amtsgericht Detmold wegen gefährlicher Körperverletzung zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt, bevor im August des vergangenen Jahres eine weitere Verurteilung am Landgericht Detmold zu einer Jugendstrafe von sechs Jahren wegen gefährlicher Körperverletzung und besonders schwerer Brandstiftung folgen sollte.

Das nun verkündete Urteil des Bielefelder Landgerichts ist noch nicht rechtskräftig.

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