Haftstrafe für prügelnden Ex-Freund - Detmolderin hat mehr als ein Jahr unter ihm gelitten

Detmold/Herford/Bielefeld. Die Beziehung hielt etwa 13 Monate – 13 Monate, in denen ein Mann aus Herford seine aus Detmold stammende Freundin beleidigte, bedrohte, würgte und grün und blau prügelte. Das Bielefelder Landgericht hat den weitgehend geständigen 37-Jährigen nun zu einer Gefängnisstrafe von drei Jahren verurteilt.

&bdquo;Meine Mandantin ist geradezu gefoltert worden. Sie ist ein psychisches Wrack“, sagte Rechtsanwalt Hendrik Schnelle, der die 47 Jahre alte Detmolderin Tessa V. (Namen aller Betroffenen geändert) in der Verhandlung vor dem Bielefelder Landgericht vor Gericht vertrat, in seinem Plädoyer.

Vom Januar des vergangenen Jahres bis zum Februar 2025 waren Tessa V. und der nun verurteilte Herforder Arian O. ein Paar – wenngleich sicherlich kein glückliches. Denn die Beziehung war nicht zuletzt bestimmt durch den Kokainkonsum des 37-jährigen Herforders sowie durch dessen sich stetig gesteigerte Eifersucht. Und so kam es immer wieder zu Gewaltdurchbrüchen des vorbestraften Manns. Bereits in einem frühen Stadium der Partnerschaft, im Februar 2024, schlug O. die Frau nach einer Hochzeitsfeier in einem Hotelzimmer derart kräftig, dass dabei ein Ohr von Tessa V. einriss und genäht werden musste.

Angeklagter will sich bessern Und doch schaffte es die Detmolderin trotz weiterer verbaler und handgreiflicher Übergriffe nicht, sich von Arian O. zu trennen. &bdquo;Er kann ja auch ein echter Engel sein. Und dann wieder ein Teufel“, versuchte sie den Prozessbeteiligten zu erklären, warum sie trotz der Übergriffe, trotz der Schläge, Bedrohungen, des Würgens und der Beleidigungen lange Monate an der Beziehung festhielt. Bis es ihr schließlich reichte. Am 2. Februar dieses Jahres wurde Arian O. festgenommen und wanderte in Untersuchungshaft.

In der Verhandlung vor der XXI. Großen Strafkammer des Bielefelder Landgerichts zeigte sich der vorbestrafte Herforder, der derzeit eine Haftstrafe aufgrund einer früheren Verurteilung verbüßt, weitgehend geständig. Vor Gericht wirkte O. geläutert, mehrfach betonte er, wie wichtig ihm es sei, eine Therapie zu beginnen, um vom Kokain wegzukommen: &bdquo;Ich möchte einfach ein normales Leben führen“, sagte O. in der Verhandlung. Auch werde O., ergänzte sein Verteidiger Sascha Haring, 5000 Euro Schmerzensgeld an Tessa V. zahlen.

Die Kammer unter dem Vorsitz von Richter Bernd Bovenschulte folgte schließlich dem Antrag der Staatsanwaltschaft und verurteilte Arian O. unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren.

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