Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Silo-Turm muss für "McDonald‘s" weichen

Von Wolfgang Becker

Silo-Turm in Lage

wird gesprengt - © Lage
Silo-Turm in Lage wird gesprengt (© Lage)

Lage. Wer noch schnell einen Blick auf Lages "Wahrzeichen", den Silo-Turm auf dem ehemaligen Gelände der Firma Altrogge werfen will, sollte sich sputen. Das Gebäude wird demnächst gesprengt.

Auf dem etwa 3.660 Quadratmeter großen Grundstück baut "McDonald‘s" ein gut 500 Quadratmeter großes Schnellrestaurant mit angeschlossenem "McCafé". Die Bodenplatte ist bereits fertig, in den nächsten Tagen werden die Wände hoch gezogen, bevor anschließend die Technik Einzug hält.

An- und Abfahrt erfolgen über die Stauffenbergstraße (Bundesstraße 239). 37 Pkw-Stellplätze stehen nach der Ende September dieses Jahres geplanten Fertigstellung der Hamburger-Braterei den Gästen zur Verfügung. Eine eigene Fahrspur ist dem "McDrive" vorbehalten.
Damit "McDonald‘s" an seinem neuen Standort auch genügend Platz hat, muss der seit dem kompletten Umzug von Altrogge ins Gewerbegebiet "Seelenkamp" ausgediente Silo-Turm verschwinden. Das 1964 errichtete, fast 40 Meter hohe Gebäude besteht zum größten Teil aus massivem Beton und muss deshalb von Spezialisten gesprengt werden.

Der markante Silo-Turm auf dem ehemaligen Altrogge-Gelände wird am kommenden Sonntag gesprengt. Davor ist die Bodenplatte des neuen "McDonald‘s"-Schnellrestaurants zu erkennen.
Der markante Silo-Turm auf dem ehemaligen Altrogge-Gelände wird am kommenden Sonntag gesprengt. Davor ist die Bodenplatte des neuen "McDonald‘s"-Schnellrestaurants zu erkennen. (© Foto: Becker)

Die Bezirksregierung Detmold, die dieses Vorhaben zu genehmigen hat, drängte auf die Vorlage eines Gutachtens, aus dem die Größe des Sicherheitsradius hervorgeht. Seit Donnerstag Mittag liegt diese Expertise vor. Ein Wuppertaler Fachmann hat mit Hilfe von Computersimulationen ermittelt, dass ein Abstand von 150 Metern vom Sprengort ausreichend ist. Das bedeutet, dass keines der Wohnhäuser und auch nicht die Altenwohnanlage an der Schlüsselburg evakuiert zu werden braucht.

Einige an der Planung Beteiligte hatten befürchtet, dass die bewohnten Gebäude in der Nachbarschaft geräumt werden müssten. Einzige Auflage: Die Bewohner müssen während der Sprengung Räume aufsuchen, die auf der von der Explosion abgewandten Seite liegen. Über den genauen Zeitraum sollen sie im Vorfeld informiert werden. Nach bisher vorliegenden Erkenntnissen zeichnet sich als Termin der kommende Sonntagabend (gegen 19 Uhr) ab.

"Die Straßen im Schutzbereich werden gesperrt, und der Verkehr wird entsprechend umgeleitet", teilte gestern auf Anfrage die Pressesprecherin der Bezirksregierung, Anja Hegener, mit. Für die Sprengung würden so genannte gelatinöse Gesteinssprengstoffe und eine Sprengschnur eingesetzt. Um das Herumfliegen von Betonbrocken zu verhindern, hat das Abbruchunternehmen einen Wall aus Abraum rund um den Silo-Turm aufgeschüttet. Der Bereich um die "Star"-Tankstelle wird mit Containern geschützt.

Copyright © Lippische Landes-Zeitung 2025
Inhalte von lz.de sind urheberrechtlich geschützt.
Weiterverwendung nur mit Genehmigung der Chefredaktion.

Kommunalwahl-Abo

Angebot zur Kommunalwahl

5 Wochen Lippische Landes-Zeitung lesen -
gedruckt UND digital!

Jetzt bestellen
Kommunalwahl-Abo