Lemgo. Randalierende Fans des Drittligisten Hansa Rostock haben am Samstagnachmittag das A-Jugend-Masters in der Lemgoer Lipperlandhalle zeitweise ins Chaos gestürzt. Mit einem massiven Polizeiaufgebot wurden die Störenfriede aus der Halle befördert und in Züge Richtung Heimat gesetzt, ehe die Spiele wieder aufgenommen werden konnten. Das Turnier mußte für etwas mehr als eine Stunde unterbrochen werden.
Nach Angaben der Leitstelle der Polizei in Lippe wurden Einsatzkräfte aus dem gesamten Kreisgebiet zusammengezogen. Als Verstärkung wurde zudem die Einsatzhundertschaft alarmiert, die Erfahrung in Großeinsätzen hat und üblicherweise bei Fußballspielen beispielsweise in der Bundesliga anrückt. Etwa 80 Polizisten standen den 62 krawallbereiten Fans am Ende gegenüber, nachdem die halbe Hundertschaft schließlich vor Ort war.
Ihren Anfang genommen hatte die unerfreuliche Masters-Episode beim Spiel der heimischen TBV-Jugend gegen die Mannschaft des FC St. Pauli. Die Spieler aus Hamburg mussten sich aus dem Rostocker Fan-Block aufs Übelste beschimpfen lassen. Klopapier flog auf das Spielfeld; auch zu Spuck-Attacken soll es gekommen sein.
Handgemenge gab es nicht, auch wurde niemand verletzt. Gemeinsam mit den lippischen Kollegen bereitete die halbe Hundertschaft diesem Treiben schließlich ein Ende, indem sie die Fans aus der Lipperlandhalle brachte. Die Rostocker Anhänger wurden daraufhin nach Minden gefahren und in Züge Richtung Heimat gesetzt.
Unterbrochen wurde das Turnier gegen 16 Uhr - nach etwa einer Stunde, in der sich die Ränge zeitweise ziemlich geleert hatten, ging es in der Lipperlandhalle dann wieder sportlich zu. Aufenthaltsverbote für das Turnier, das am Sonntag fortgesetzt wurde, wurden ausgesprochen. Die Polizei-Leitstelle bewertete den Einsatz als in dieser Größenordnung "sehr außergewöhnlich" für den Kreis Lippe.
Update: Am Sonntag ging das Turnier rein sportlich und damit friedlich zu Ende. Die Polizei zeigte vor Ort zwar starke Präsenz, musste aber nicht einschreiten.