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Baustelle Mittelstraße: Am Lippegarten starten Pflasterarbeiten pünktlich

Dessen Optik kommt gut an – auch bei den Geschäftsleuten. Es herrscht Optimismus allenthalben

Tobias Schneider und Till Brand

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Mittelstraße: Die Pflasterarbeiten haben begonnen. - © Tobias Schneider
Mittelstraße: Die Pflasterarbeiten haben begonnen. (© Tobias Schneider)

Lemgo. Die Pflasterarbeiten in der Fußgängerzone haben begonnen. Pünktlich. Bauleiter Klaus Hagemeister von der Stadt ist deshalb guter Dinge, den ersten Bauabschnitt vor dem Winter fertig zu bekommen, auch wenn die Kanal- und Leitungsarbeiten etwas hinterherhinken. Eingeholt haben die Pflasterer die Tiefbaukolonne gleichwohl noch nicht. Also: alle Lampen auf Grün.

Die Optik: Das gilt auch für die Lieferung der Pflastersteine, die aus Fernost, genauer China, kommen. Dieser Lieferweg sei immer mit einigen Unwägbarkeiten verbunden, bestätigt Hagemeister. Doch bislang läuft alles reibungslos, auch sind die helleren Granitsteine wie gewünscht aussortiert. Lemgoer, denen die Musterfläche vor dem Rathaus also nicht genug Vorgeschmack auf die neue Mittelstraße bietet, müssen nur im Bauabschnitt zwischen Lippegarten und Spielwaren Niehaus gucken.

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Auch das Lemgoer Schützenfest, das am Wochenende, 20. und 21. August, über die Bühne geht, steht im Zeichen der Mittelstraßenbaustelle. Führt doch die Marschroute des Festumzugs am ersten Bauabschnitt vorbei. Damit sich die Schützenkönigin und die Damen des Throns nicht die Kleider schmutzig machen, soll die Baustelle vor dem großen Tag noch aufgeräumt werden. Die unbefestigten Schlaglöcher werden noch provisorisch verschlossen, verspricht Bauleiter Klaus Hagemeister.

Dort wächst Tag für Tag eine moderne Fußgängerzone. Laut Hagemeister ist nicht auszuschließen, dass weitere Granitlieferungen Farbabweichungen zu Tage fördern. Ein in der Erde vorkommendes Material wie Granit sei nun einmal im Gegensatz zu Betonsteinen den Launen der Natur unterworfen.

Hammerfest: Dafür hat ein Granit andere Qualitäten, unterstreicht der Bauleiter mit Blick auf besorgte Anrufe von Lemgoer Bürgern im Bauamt in den vergangenen Tagen. So melden sich nach Worten Hagemeisters ungewöhnlich viele Anrufer, die bekritteln, der neue Pflasterstein werde nicht mit Gummihämmern sondern mit Fäusteln aus Stahl verlegt – nicht gerade zimperlich. Geht der Stein dabei nicht kaputt? „Nein", beruhigt Hagemeister. „Der Granit trägt den Zusatz ,hammerfest‘." Daher werde er auf die übliche Art und Weise in den Pflastersand getrieben, die für Außenstehende recht rabiat aussehen dürfte.

Kanal und Leitungen: Mit der Verzögerung bei den Kanal- und Leitungsarbeiten hatten Stadt und Stadtwerke beinahe gerechnet. Wie Stadtwerkechef Arnd Oberscheven erklärt, wurden viele Häuser entlang der Mittelstraße bislang durch die Gärten mit Fernwärme versorgt. Da die Mittelstraße aufgerissen wird, werden die Hausanschlüsse auf die andere Seite verlegt, was hier und da zeitraubende Umbauarbeiten verlangt.

Die Winterpause: Am 15. November soll die Baustelle in den Winterschlaf fallen. Der Grund: Den Ladeninhabern soll das Vorweihnachts- und Weihnachtsgeschäft nicht vermiest werden. Darauf hatte bereits Wolfgang Jäger als Geschäftsführer von Lemgo Marketing, der Interessenvertretung der Kaufleute, hingewiesen. Sollte bis Mitte November nicht bis Spielwaren Niehaus gepflastert sein, werde provisorisch asphaltiert, verspricht Hagemeister einen winterfesten Belag.

Zufriedene Einzelhändler: Wolfgang Jäger hat nach eigenem Bekunden viele positive Rückmeldungen von den betroffenen Geschäftsleuten bekommen. Die Einzelhändler seien froh, dass die Pflasterarbeiten endlich losgingen, sagte er. Auch das Aussehen des Pflasters komme gut an. „Es herrscht eine positive Grundstimmung." Das bestätigt auch Markus Henkel, Inhaber von Intersport Henkel, und momentaner Anlieger der Baustelle. „Ich freue mich sehr", sagte er auf LZ-Anfrage. „Es ist schön, mal ein anderes Geräusch, als Bagger zu hören", fügte Henkel augenzwinkernd hinzu.

Die Stimmung bei den Kunden ist seiner Einschätzung nach ebenfalls positiv. „Viele bleiben stehen, und schauen sich die Arbeiten an." Er sei überrascht, wie zügig die Arbeiten vorankämen, merkte er noch an. „Toll, dass wir langsam Land sehen", freute sich auch Detlev Niehaus, Geschäftsführer von Spiel und Freizeit Niehaus. Das neue Pflaster wachse schnell. Auch optisch gefalle es ihm gut. „Es sieht schick aus." Auch mit dem Verlauf der gesamten Baustelle zeigte sich Niehaus zufrieden. „Es ist alles top gelaufen."

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