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Zukunft des Telepoint ist ungewiss

Till Brand

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Könnte in andere Hände fallen: Die Telepoint-Filiale im Fachmarktzentrum „Alte Post" steht bei der Bünting-Handelsgruppe zur Disposition. Es würden mehrere Optionen geprüft, heißt es seitens des Unternehmens. - © Janet König
Könnte in andere Hände fallen: Die Telepoint-Filiale im Fachmarktzentrum „Alte Post" steht bei der Bünting-Handelsgruppe zur Disposition. Es würden mehrere Optionen geprüft, heißt es seitens des Unternehmens. (© Janet König)

Lemgo. Bereits eineinhalb Jahre nach seiner Eröffnung steht das Fachmarktzentrum „Alte Post“ vor wichtigen Veränderungen. Nach Informationen der LZ soll die Handelsgruppe Bünting (Leer) auf der Suche nach einem Käufer für den Telepoint-Markt sein. Offiziell bestätigen mochte Sabine Geveshausen, Arbeitnehmervertreterin im Aufsichtsrat der Bünting Beteiligungs-GmbH, nur, dass am Freitag eine Betriebsversammlung im Lemgoer Telepoint stattfand. „Eine reine Informationsveranstaltung“, so Geveshausen.

Helen Drieling, Bünting-Pressereferentin, auf die Geveshausen wegen „unternehmerischer Entscheidungen“ verwiesen hatte, betonte: „Wir überprüfen verschiedene Optionen. Diese betreffen mehrere Telepoint-Standorte, darunter auch das Haus in Lemgo. Eine abschließende Entscheidung gibt es jedoch zum aktuellen Zeitpunkt nicht.“

Aus Unternehmenskreisen erfuhr die LZ, dass sich Telepoint tatsächlich in „einer schwierigen Marktlage gegenüber den großen Mitbewerbern“ befinde. Dazu passt ein Bericht der Nordwest-Zeitung, nach dem die Bünting-Gruppe – nachdem sie sich bereits von Telepoint-Standorten getrennt hat –, die Veräußerung oder die Schließung weiterer Läden erwäge. Lemgo ist einer von zehn Standorten der Elektronikkette.

Mit Blick auf Lemgo sind die Überlegungen von Bünting insofern besonders pikant, als dass die Ansiedlung eines Elektronikmarktes der maßgebliche Grund für die Genehmigung und Schaffung des Fachmarktzentrums war. Bau-Geschäftsbereichsleiter Markus Baier von der Stadt bestätigt: „Im Bebauungsplan ist tatsächlich ein Elektrofachmarkt festgesetzt.“

Durch die Vorgabe im Bebauungsplan dürfte Bünting besonders bemüht sein, „Alte Post“-Investor Lars Esser (Amandla International) einen Nachmieter für den nach LZ-Informationen auf längere Zeit geschlossenen Vertrag zu präsentieren. Leerstand angesichts zu zahlender Mieten möchte sich die Handelsgruppe wohl kaum leisten.

Amandla-Chef Lars Esser spricht auf LZ-Anfrage von einem „sehr guten Verhältnis“ zu der Bünting-Handelsgruppe und betonte seine „Bereitschaft etwaige Veränderungen gemeinsam zu lösen“.

Am anderen Ende des Fachmarktzentrums, wo noch zwei Ladenflächen frei sind, gibt es ebenfalls Bewegung. Wie Geschäftsbereichsleiter Markus Baier berichtet, schlägt die Stadt auf Bitten von Amandla International vor, nicht weiter starr an dem Plan festzuhalten, unbedingt ein Schuhgeschäft an der „Alten Post“ anzusiedeln. Dies ist zwar ebenfalls im Bebauungsplan festgeschrieben, soll aber nach LZ-Informationen durch ein Tiernahrungsgeschäft ersetzt werden.

Wolfgang Jäger von Lemgo Marketing hätte mit Blick auf die Innenstadt mit dem Wechsel im Sortiment des Fachmarktzentrums keinerlei Probleme: „Tiernahrung, das sind keine Waren, die unserem kleinteiligen Einzelhandel in der Mittelstraße schaden würden“, unterstreicht Jäger.

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