Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Leeser fordern scharfes Tempolimit für die Wittighöfer Straße

Till Brand

  • 0
„Schwarze Piste": Die Reifenspuren neben der Wittighöfer Straße sprechen eine deutliche Sprache. Wenn es dort zu eng wird, weichen die Autofahrer auf dem Schleichweg gern aus – nicht selten landen sie wegen des schlechten Straßenzustands im Graben, wissen Ortsausschussvorsitzender Carsten Steinmeier (links) und Anwohner Dirk Führing. - © Till Brand
„Schwarze Piste": Die Reifenspuren neben der Wittighöfer Straße sprechen eine deutliche Sprache. Wenn es dort zu eng wird, weichen die Autofahrer auf dem Schleichweg gern aus – nicht selten landen sie wegen des schlechten Straßenzustands im Graben, wissen Ortsausschussvorsitzender Carsten Steinmeier (links) und Anwohner Dirk Führing. (© Till Brand)

Lemgo-Leese. Seine Kinder? Die würde Dirk Führing im Winter niemals alleine auf den Weg zum Schulbus schicken. Nicht mit dem Fahrrad, nicht zu Fuß. „Lebensgefährlich", warnt der Leeser mit Blick auf den „katastrophalen Zustand" der Wittighöfer Straße, an der der Lemgoer mit seiner Familie lebt. Der Schleichverkehr von der Ostwestfalenstraße werde immer schlimmer...

In diesen Tagen sperrt die Stadt die Rhiener Zufahrten zur Ostwestfalenstraße – im Kampf gegen den Schleichverkehr, der die Schnellstraße zu Stoßzeiten verlässt, um über Leese ins Blumenviertel oder per Entrup in Richtung Hohenhausen oder Klinikum zu kommen. Doch an der Belastung der Wittighöfer Straße, wird das nichts ändern, erwartet Dirk Führing.

Und nicht am Tempo, das die Autofahrer an den Tag legen: Zwar warnen mehrere Schilder zwischen der Ostwestfalenstraße und dem Leeser Ortseingang vor Straßenschäden. Doch ein Tempolimit? Fehlanzeige!

So knallten viele mit Tempo 100 oder mehr über die Landstraße, auf der es ganz schön eng werden kann, bestätigt auch Carsten Steinmeier (CDU), Vorsitzender des gemeinsamen Ortsausschusses Entrup/Leese. Wer an der falschen Stelle neben die teils abschüssige Straße gerät, landet im Graben, weiß Dirk Führing. „Wie oft haben die Nachbarn schon jemanden mit dem Trecker wieder rausgezogen", erinnert sich der Leeser.

Seine Forderung – und die der Nachbarn sowie des Ortsausschusses, der das Thema nach Worten von Carsten Steinmeier im Grunde bei jeder Sitzung wieder bespricht: ein Tempolimit für die Straße und eine Sanierung der maroden Asphaltdecke. Dazu möglicherweise im Ort eine Geschwindigkeitsanzeige zusätzlich zu dem Modell, das in Entrup bereits vom Förderverein des Kindergartens angeregt und von der Dorfgemeinschaft finanziert wurde und stehen bleiben soll.

Vor gut einem Jahr gab es noch nicht einmal Warnschilder, auch wenn der Asphalt sicher besser sein könnte, wie Sven Johanning, Sprecher des Landesbetriebs Straßenbau, seinerzeit einräumte. Inzwischen sieht der Landesbetrieb das Thema „Wittighöfer Straße" etwas differenzierter. Immerhin hat sie das Prädikat „beschädigt" nunmehr weg – und die entsprechenden Schilder verpasst bekommen.

Allerdings, meint Sven Johanning weiter, sei gar nicht mal die eigentliche Asphaltdecke das Problem, schon gar nicht bei gerade einmal 1.300 Autos am Tag. Was dem Sprecher des Landesbetriebs Sorgen macht, ist tatsächlich der Schleichverkehr – darunter auch einige Lkw, die auf der schmalen Fahrbahn an den Rand ausweichen müssen, der nun wegbröckelt.

Eine Verbreiterung von heute 5,50 auf mindestens 7,50 Meter wäre „unverhältnismäßig teuer" und würde weiteren Schleichverkehr anlocken, so die Sorge von Sven Johanning. Immerhin: „Langfristig werden wir etwas unternehmen müssen", beteuert der Behördensprecher.

Information

Warten auf die neue Regierung

Auch im Entruper Quartier am Sellsiekbach wird der Verkehr, der von der Ostwestfalenstraße kommt, argwöhnisch beäugt. Unter Nachbarn ist bereits von einer „Ersatz-Nordumgehung" die Rede, obwohl die Buchenstraße als Verlängerung der Route gen Kalletal für Nicht-Anlieger gesperrt ist. Doch warum Ersatz? Was macht die Nordumgehung? Steht zwar laut Bürgermeister Dr. Reiner Austermann im Bundesverkehrswegeplan, doch das Land NRW bremse und stoße die Planungen nicht an. „Das wird eine Frage für die neue Landesregierung", sagt Austermann.

Copyright © Lippische Landes-Zeitung 2025
Inhalte von lz.de sind urheberrechtlich geschützt.
Weiterverwendung nur mit Genehmigung der Chefredaktion.

Kommunalwahl-Abo

Angebot zur Kommunalwahl

5 Wochen Lippische Landes-Zeitung lesen -
gedruckt UND digital!

Jetzt bestellen
Kommunalwahl-Abo