Lemgo. Es ist vollbracht: Pünktlich vor Kläschen hat am Dienstag der letzte Bagger die Mittelstraße verlassen. Die Baustelle geht damit in die Winterpause – und macht Platz für das Weihnachtsgeschäft.
Letzte Restarbeiten laufen noch, sagt Bürgermeister Dr. Reiner Austermann – aber auch diese würden kurz vor dem größten Lemgoer Stadtfest Anfang Dezember beendet sein. Die großen Maschinen würden die Kunden beim Geschenke-Einkauf schon ab sofort nicht mehr behelligen.
Zum Abschluss – der gleichzeitig die Halbzeit für die Sanierung der Mittelstraße markiert – haben sich die Beteiligten für ein Resümee versammelt. Tenor: alles gut. „Wir sind im Zeit und Kostenrahmen", verkündet Bürgermeister Austermann zufrieden.
Geplant hatte „Lemgos neue Mitte" die Architektin Anke Deeken. „Das macht immer richtig Spaß, hier zu arbeiten." Auch Torsten Richter von der Firma Kögel Bau, die mit der Ausführung des zweiten Abschnitts beauftragt war und auch die beiden kommenden übernimmt, lobt: „Das ist hier eine sehr gute Zusammenarbeit." Nicht nur mit der Stadt und den Stadtwerken, sondern auch mit den Inhabern der Geschäfte, die von der Baumaßnahme betroffen waren – Beschwerden habe es aber nicht gegeben, die Lemgoer stünden hinter der Maßnahme, sagt Austermann.
Das bestätigt auch Heiko Marx von Lemgo Marketing. Durch die Baustellenzeitung und Aktionen wie die Kinderbaustelle habe sich der Verein bemüht, die Innenstadt trotzdem attraktiv zu machen. Und die Mitarbeiter der Baufirma hätten ihren Teil dazu beigetragen: „Bei Veranstaltungen hat das super geklappt." Auch durch besonderen Einsatz, so seien Mitarbeiter vor dem Bruchmarkt bis 22 Uhr im Einsatz gewesen, um alle Löcher rechtzeitig zu schließen.
Die Hälfte ist geschafft, 2018 kommen die Bagger zurück. Dann sollen die Arbeiten am dritten Bauabschnitt früher beginnen als bei den ersten beiden Etappen, stellt Jürgen Hennigs in Aussicht: Mitte oder Ende Januar könnte es losgehen, wenn das Wetter es zulässt. So soll der Ablauf entzerrt werden, und bei günstiger Witterung sei man dann vielleicht auch eher fertig. Der dritte Abschnitt reicht bis kurz hinter die Einmündung Sauerstraße, dort überschneidet er sich mit dem vierten Teil. 2019 soll die gesamte Mittelstraße fertig werden.
Entscheidend für den Rückhalt trotz der Einschränkungen, die so eine Baustelle für die Anlieger immer bedeute, sei der bereits fertige Teil, betonen die Planer – der sei vielfach gelobt worden. Mit der Aussicht auf eine deutliche Verbesserung lasse sich der Lärm und Schmutz eine Weile ertragen.
Jetzt laufen bereits die Vorbereitungen für den dritten Bauabschnitt, erste Markierungen auf dem alten Pflaster im Osten kündigen ihn schon an. Da es in dem Bereich viel Außengastronomie gebe, werde hier bereits nach Lösungen gesucht, sagen die Verantwortlichen – damit es auch in der zweiten Halbzeit möglichst keine Beschwerden gibt. Aber bis dahin kann jetzt erst einmal Kläschen kommen – und zwar ganz ohne Bagger.