Lemgo. Im Spätsommer sollte die Stichstraße vom Isringhausen-Ring zum „Alten Fluss" eigentlich geschlossen werden. Sie wird künftig zum Firmengelände des Kfz-Zulieferers Isringhausen gehören. Am östlichen Ende des Isri-Campus sollte daher der Stadtbus eigentlich längst die ihm eigens gebaute Ersatztrasse nutzen. Nach wie vor ist in der Grevenmarsch jedoch alles beim Alten. Warum?
Das Problem benennt auf LZ-Anfrage Heiko Fischer, Abteilungsleiter beim städtischen Straßen- und Entwässerungsbetrieb (SEL): Die Firma, die die Ampel an der Aus- und Einfahrt zur Busschleife umprogrammieren muss, sei bislang mit Verweis auf die vollen Auftragsbücher noch nicht in Lemgo tätig geworden. Damit steht und fällt jedoch das ganze Vorhaben.
Nicht nur, dass nach Worten von Michael Thierauf, der bei den Stadtwerken für den Öffentlichen Personen-Nahverkehr zuständig ist, an die Ampel auch die Schranke gekoppelt ist. Diese soll verhindern, dass Autofahrer der Versuchung erliegen, sich den Umweg über den Liemer Weg zu sparen und gleichsam die exklusive Bus-Trasse zu nutzen. Was noch wichtiger ist: Ohne Ampel ist der neue Bypass für Busse quasi nicht befahrbar.

Einerseits ist die Ausfahrt der Schleife, direkt vor scharfen Kurve gelegen, „ohne Ampel alles andere als ungefährlich", bekräftigt Thierauf. Andererseits ist nach Beobachtung von ÖPNV-Mann Michael Thierauf auf dem Isringhausen-Ring zu Stoßzeiten so viel los, dass der Stadtbus kaum dazwischen käme und seinen Fahrplan nicht mehr einhalten könnte. Sei dieser doch insbesondere auf der Linie durch die Grevenmarsch zum Biesterberg ohnehin schon eng getaktet.
Das ist auch der Grund, dass die neue Trasse am Rande des Firmengeländes von Isringhausen überhaupt erst nötig geworden ist. Haben doch die Busfahrer auf der Linie nicht die Zeit, den Liemer Weg bis zur Raiffeisen-Tankstelle zu nehmen und den Isri-Ring von hinten aufzurollen – wie es Autofahrer künftig tun müssen. Immerhin ist die Stadtbuslinie über die Laubke zum Biesterberg und zurück mit sechs Kilometern die längste im Lemgoer Stadtbus-Netz.
Umgestellt worden ist die Ampel von der alten an die neue Einmündung auf den Isringhausen-Ring schon länger. Auf die Installation wartet der Straßenbetrieb somit seit Monaten. Vom Bus soll schließlich ein automatisches Signal ausgehen, das die Schranke öffnet und die Ampel schaltet. Später soll auf dem Firmengelände noch eine Haltestelle eingerichtet werden.