Luthers musikalische Erben zeigen sich im Hexenbürgermeisterhaus

Lemgo. Kaum ist das Jahr des Reformationsjubiläums vorüber, ist in Lemgo bereits ein &bdquo;Nachklang" zu erleben – und das im Wortsinne: Das städtische Museum Hexenbürgermeisterhaus präsentiert die Wanderausstellung &bdquo;Klang der Frömmigkeit – Luthers musikalische Erben in Westfalen". Die Vernissage beginnt am Sonntag, 21. Januar, um 16 Uhr an der Breiten Straße 17-19.

Konzipiert worden ist die Schau vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) in Kooperation mit dem rocknpopmuseum Gronau und mit Unterstützung der Evangelischen Kirche von Westfalen, und das Lemgoer Hexenbürgermeisterhaus ist der vorletzte Ort, an dem die Ausstellung Station macht. Sie widmet sich dem Einfluss der Reformation auf die Musik bis zur Gegenwart.

Die Reformation vor 500 Jahren verbreitete sich durch Musik. &bdquo;Das Wichtige damals war: Alles wurde auf Deutsch gesungen – nicht mehr auf Latein. Zum ersten Mal verstanden die Menschen, was sie da sangen", sagt Ulrich Neseker, Referent für Museumspädagogik beim LWL-Museumsamt. &bdquo;Und der Glaube verbreitete sich dadurch, das die Leute die Lieder aus der Kirche mit nach Hause genommen haben."

Dabei gebe es viele Beziehungen zu Westfalen. So wirkte der Liederdichter Philipp Nicolai, der die bekannten Lieder &bdquo;Wachet auf, ruft uns die Stimme" und &bdquo;Wie schön leuchtet der Morgenstern" verfasst hat, in Unna. Auch der Weihnachtsklassiker &bdquo;Ihr Kinderlein kommet" ist in Gütersloh entstanden. Westfalen verfüge mit Blick auf die Kirchenmusik über viele Varianten und örtliche Besonderheiten, so die Ausstellungsmacher. So hätten sich hier besondere musikalische Traditionen, wie etwas die Posaunenchorbewegung in Ostwestfalen, das Gloriasingen in Soest und das Kantatefest in Herford entwickelt. Zudem sei Westfalen eine bekannte Orgellandschaft.

Echte Schätze wie historische Gesangbuchausgaben aus dem 16. Jahrhundert sind in der Ausstellung ebenso zu sehen wie Instrumente, Notenblätter, Gemälde, Bühnenkleidung und -requisiten. &bdquo;Das Besondere: Die Besucher können viel von der Musik auch hören. Es gibt Tondokumente, Hörstationen, einen Film und einen Audio-Guide", sagt Museumsleiter Jürgen Scheffler.

Dietmar Arends, Superintendent der Lippischen Landeskirche, und der Lemgoer Bürgermeister Dr. Reiner Austermann sind sich einig: Da Kirchenmusik in Lippe und Lemgo einen hohen Stellenwert genieße, sei die Ausstellung genau am richtigen Ort.

Die Öffnungszeiten bis zum 18. März: dienstags bis freitags von 10 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist frei.

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