Katze stirbt nach schwerer Misshandlung in Wahmbeckerheide

Lemgo-Wahmbeckerheide . Sie muss entsetzlich gelitten haben: Eine Katze mit schweren Verletzungen ist schon am 10. Mai in Wahmbeckerheide gefunden und zu einem Tierarzt gebracht worden. Wie das Detmolder Tierheim jetzt mitteilt, war die Verletzung die Folge vorsätzlicher Misshandlungen. Das Tierheim bittet mögliche Zeugen, sich zu melden.

&bdquo;Wir hatten schon einige Fälle von Tierquälerei, aber das übersteigt alles", sagt Maria Toman, Sprecherin des Detmolder Tierheims. Das Tier sei regelrecht gepfählt worden. Ein Stab oder Stock hatte die Schädeldecke durchbrochen, direkt hinter dem Auge. Wie Tierarzt Markus Büker auf LZ-Nachfrage bestätigt, kann die Verletzung nicht durch einen Sturz oder ähnliches entstanden sein. Trotz aller Bemühungen konnte er das Tier nicht retten. Die Katze hatte sich vermutlich schon tagelang damit herumgeschleppt, es hatten sich bereits Entzündungen im ganzen Körper gebildet – unter anderem im Gehirn, wie der Tierarzt berichtet. &bdquo;Die Katze litt bereits an Krampfanfällen." Daran sei sie schließlich auch gestorben.

Im Kopf der Katze fand Büker einen Holzstab, der an einen Schaschlik-Spieß erinnerte – dieser sei mit viel Gewalt in das Tier gerammt oder möglicherweise auch mit einer Art Bogen abgeschossen worden, mutmaßt der Veterinär, der so einen Fall noch nie gesehen hat. Er habe Anzeige wegen Tierquälerei erstattet, berichtet Markus Büker.

Die Polizei bestätigt, dass die Anzeige vorliegt. Das Verfahren laufe, die Hinweise würden ausgewertet – darunter auch die Aussage des Tierarztes, der eine vorsätzliche Tat vermutet. Dann läge eine Straftat vor, die mit einer Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden könnte. &bdquo;Wir nehmen das sehr erst", heißt es von der Polizei. Bisher seien aber keine weiteren derartigen Fälle in der Region bekannt.

Auch Maria Toman sind keine weiteren Fälle bekannt – es sei aber auch nicht auszuschließen, dass andere Opfer schlicht nicht gefunden wurden. In diesem Fall hatte ein aufmerksamer Bürger die verletzte Katze entdeckt. Das Tier sei kastriert gewesen und habe möglicherweise einen Besitzer gehabt. Verwilderte Katzen seien zudem kaum einfach so einzufangen. Eine Tätowierung oder einen Mikrochip zur Identifikation hatte das Tier aber nicht, und es liege auch keine passende Suchmeldung vor.

Fälle von Tierquälerei kommen immer wieder vor, Katzen werden dabei leicht zu Opfern. &bdquo;Es trifft verschiedene Tiere", sagt Toman, &bdquo;aber an einen großen Hund traut sich keiner so leicht heran." Katzen seien außerdem oft ohne Aufsicht unterwegs. Wichtig sei, nicht wegzuschauen, wenn Tiere misshandelt würden – diese Hemmschwelle dürfe nicht überschritten werden. Es solle sich allerdings niemand in Gefahr begeben, aber auf jeden Fall Anzeige erstatten.

Polizei und Tierheim nehmen Hinweise entgegen. &bdquo;Das Tier muss erbärmlich geschrien haben", vermutet Toman. Wer etwas gehört oder gesehen hat, kann sich beim Tierheim unter Tel. (05231) 24468 oder bei der Kripo in Detmold, Tel. (05231) 6090.

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