Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Kreis Lippe
Lippische Feuerwehren am Wochenende stark gefordert
| von Daniela Cremer

- © Stephan Helms, Feuerwehr Lemgo
(© Stephan Helms, Feuerwehr Lemgo)

Lemgo. Erneut ist bei den aktuell vorherrschenden hochsommerlichen Temperaturen ein Feld in Brand geraten. Gegen 13.30 Uhr ging der Notruf bei der Leitstelle ein, im Bereich Leeser Weg/Am Ochsenteich/Herforder Straße brannte ein Kornfeld auf einer Fläche von 28.500 Quadratmetern. Durch die große Brandausbreitung war das Ausmaß bereits bei der Anfahrt der Einsatzkräfte zu sehen.

- © Stephan Helms, Feuerwehr Lemgo
(© Stephan Helms, Feuerwehr Lemgo)

Oberstes Ziel bei der Brandbekämpfung war der Schutz an das Feld angrenzenden Wohnhäuser und zweier Scheunen sowie angrenzender Buschwerke. Deshalb waren alle Löschgruppen und Züge der Feuerwehr Lemgo und zusätzlich Tanklöschfahrzeuge aus den Nachbargemeinden Bad Salzuflen, Kalletal und Dörentrup im Einsatz.

Die Rettungsleute konnten alle Gebäude sowie einen auf der Straße abgestellten Mähdrescher schützen. Der Sachschaden betrifft lediglich das Kornfeld, eine Strom-Freileitung und einige Sträucher. Nach rund einer Stunde hatten die rund 100 Einsatzkräfte das Feuer unter Kontrolle, die Nachlöscharbeiten dauerten bis 16.45 Uhr. Die Brandursache ist bisher unklar, die Polizei ermittelt.

Weiteres Feuer in Kalletal

Ein weiterer Feldbrand ereignete sich am Samstag in Kalldorf. - © Horst Brinkmann, Feuerwehr Kalletal
Ein weiterer Feldbrand ereignete sich am Samstag in Kalldorf. (© Horst Brinkmann, Feuerwehr Kalletal)

Und auch in Kalletal hat es am Samstag wieder gebrannt. Die Feuerwehr wurde gegen 16 Uhr alarmiert, ein Kornfeld mit einer Größe von 17.000 Quadratmetern war in Kalldorf in Flammen aufgegangen. Durch einen massiven Wassereinsatz - dank Unterstützung durch Tanklöschfahrzeuge aus den Nachbarkreisen Rinteln und Vlotho - konnten die Retter eine weitere Brandausbreitung verhindern. Aufkommende starke Winde erschwerten die Löscharbeiten, doch nach gut einer Stunde war das Feuer unter Kontrolle und es konnte mit den Nachlöscharbeiten begonnen werden.

Brandursache war vermutlich ein Defekt an einem Mähdrescher. Den Brand bekämpften insgesamt 70 Einsatzkräfte der Löschgruppen Kalldorf, Bentorf, Langenholzhausen und Erder mit Unterstützung des Löschzugs Hohenhausen, der Feuerwehr Vlotho und der Feuerwehr Rinteln.

Defekte Landmaschinen als Auslöser

In den vergangenen Tagen waren gleich vier Brände durch technische Probleme entfacht worden. „Da reicht der kleinste Funkenflug", sagte Kreislandwirt Dieter Hagedorn. Der starke Wind habe seinen Teil dazu beigetragen. Funken entstünden zum Beispiel durch kaputte Kugellager oder defekte Kraftstoffleitungen. „Und so etwas kündigt sich nicht vorher an – wie bei anderen Nutzfahrzeugen auch nicht. Das hat nichts mit unzureichender Wartung zu tun." Die Maschinen seien bei Temperaturen bis 40 Grad und Trockenheit großer Belastung ausgesetzt.

Die Bauern hülfen sich gegenseitig, wenn Mähdrescher ausfielen, Maschinen seien genug da. Erschwerend sei, dass wegen fehlender Feuchtigkeit „alles auf einmal" geerntet werden müsse, der Weizen etwa vor der Zeit. Im vergangenen Jahr indes sei es noch schlimmer gewesen.

Stephan Helms von der Feuerwehr Lemgo warnt unterdessen ausdrücklich davor, „Feuerchen" zu machen, auch Grillkohle könne gefährliche Funken schlagen. Die Feuerwehr Lemgo habe am Wochenende zum Biester Berg ausrücken müssen, um ein Lagerfeuer in der Nähe eines Tannenwäldchens zu löschen. In einem weiteren Fall hatte ein aufmerksamer Bürger am Samstagabend die 112 angerufen, weil er geglaubt hatte, eine Staubwolke durch Mäharbeiten sei Qualm. Zum Glück falscher Alarm, sagte Helms. Doch Ruhe war für die Feuerwehr deswegen lange nicht, sie musste später einen Autobrand löschen.

Fahrzeugbrand und ausuferndes Lagerfeuer

Das Fahrzeug brannte komplett aus, wie Feuerwehrsprecher Stephan Helms berichtet. Zwei Löschfahrzeuge aus Lieme und Lemgo waren im Einsatz. Stunden später der nächste Notruf, dieses Mal vom Biesterberg: Unbekannte hatten hier, in der Heidelandschaft am Waldrand ein Lagerfeuer gemacht und dann zurückgelassen. Die Reste mussten gelöscht werden. Das gleiche Szenario hatte die Feuerwehr hier Anfang Juli schon mal beschäftigt. Die Feuerwehr nimmt dies zum Anlass, noch einmal auf die anhaltende Trockenheit hinzuweisen. „Es besteht mit Waldbrandstufe 4 eine sehr hohe Gefahr", bekräftigt Stephan Helms. Es sei grundsätzlich nicht erlaubt, im Bereich von Wäldern und Graslandschaften ein Feuer zu entzünden.

Copyright © Lippische Landes-Zeitung 2025
Inhalte von lz.de sind urheberrechtlich geschützt.
Weiterverwendung nur mit Genehmigung der Chefredaktion.