Jusos vermissen Fahrradständer in der Lemgoer Fußgängerzone

Lemgo . Fahrradfahren gegen den Klimawandel – für den Lemgoer SPD-Nachwuchs, die Jusos, ist das ein Baustein. Wie überzeugend aber kann die Mahnung sein, nicht für jeden kurzen Weg in die Innenstadt das Auto zu nehmen, wenn in der City angekommen Abstellplätze für die Drahtesel fehlen? In der neuen Mittelstraße ist das zumindest nach Ansicht der Jusos der Fall.

Juso-Sprecher Felix Rullmann ist überzeugt: Klimaschutz kann nicht nur durch Verbote vorangebracht werden. Es müssten auch Angebote her, sodass es attraktiver sei, das Fahrrad als das Autozu nehmen. Etwa, wenn man mit dem Fahrrad direkt vors Geschäft komme. Doch gerade das sei in Lemgo noch ein Manko, bemängeln die Jusos auf LZ-Nachfrage.

Insbesondere im östlichen Teil der Mittelstraße herrsche momentan beispielsweise an Wochenenden ein regelrechtes Park-Chaos mit Fahrrädern. Zum Beleg schickt Juso-Chef Felix Rullmann ein Bild mit, auf dem die Bäume vor dem Drogeriemarkt DM mit Rädern von allen Seiten zugestellt sind. Dabei sind die Möglichkeiten ohnehin knapp, engen doch Sitzbänke das Platzangebot bereits stark ein.

Was sagt das Bauamt dazu? Klaus Hagemeister ist Bauleiter für die neue Mittelstraße. Er erklärt: Gerade zwischen dem Marktplatz und dem Ostertor sei die Maßnahme noch nicht abgeschlossen, und die Fahrradständer würden mit als letztes aufgestellt.

Anlehnbügel stehen bereits parat 20 der klassischen Anlehnbügel, die bereits anderswo in der Stadt stehen, warteten momentan noch am Bahnhof darauf, montiert zu werden. Allerdings sei er skeptisch, so Hagemeister weiter, die 20 Edelstahl-Ständer alle in der östlichen Mittelstraße unterbringen zu können. Schließlich bedürfe es auch der Abstimmung mit und Zustimmung der Geschäftsleute, die ihr Schaufenster nicht von Fahrrädern zugestellt sehen möchten. Verständlicherweise.

Gleichwohl werde die Installation von Bügeln schon in den kommenden Wochen für Entlastung sorgen. Darüber hinaus plant die Stadt eine größere Abstellfläche am Ostertor. Auch am Kirchhof der lutherischen Kirche St. Nicolai, und damit direkt hinter dem Rathaus, sowie am Waisenhausplatz können gleich mehrere Fahrräder vernünftig geparkt und angeschlossen werden.

Allerdings, das räumt auch Bauleiter Hagemeister ein, nehmen viele ihr Rad eben doch am liebsten mit in die Mittelstraße. Gerade wenn größere Einkäufe zu transportieren sind oder das Rad ein teures ist. Daher wollen die Jusos beim Abschluss der Baumaßnahme beurteilen, ob die Mittelstraße auf zunehmenden Radverkehr im Sinne der Verkehrswende vorbereitet ist.

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