Straßenausbau in Lemgo schreitet voran

Lemgo. Anwohner haben bislang oft hohe Summen für die Sanierung ihrer Straßen zahlen müssen. Doch im März entschied der Landtag in Nordrhein-Westfalen, dass diese quasi abgeschafft werden. Das Land soll 100 Prozent der bisherigen Beitragspflicht übernehmen. Die Kommunen müssen dazu eine Förderung beantragen und ein Straßen- und Wegekonzept erstellen, das aufzeigt, wann technisch, rechtlich und wirtschaftlich sinnvoll Straßenunterhaltungsmaßnahmen erforderlich sind.

Nun hat die Stadt Lemgo ihr Konzept bis einschließlich 2026 fortgeschrieben. Dabei fällt auf: Einige Maßnahmen verzögern sich, wurden im Vergleich zum Vorjahr um ein Jahr nach hinten geschoben. "Das ist manchmal finanziell notwendig, wenn das Kostenvolumen in einem Jahr einfach zu hoch wird", erklärt Heiko Fischer, Abteilungsleiter Straßenbau. So sind dieses Jahr noch, wie mehrfach berichtet, der Ausbau der Schuhstraße , der letzte Teil der Wasserfurche mit der Anbindung zum neuen Edeka-Center , der Topehlenweg, das Walkenfeld sowie die Straßen Hinter den Pösten, Alter Knick, Kleiner Schratweg und Hanken-Jüsken-Straße dran.

Ungewissheit über Straßenausbaubeiträge Für die letzten vier Verbindungen hätten die Anlieger bislang hohe Beteiligungen nach Baugesetzbuch bezahlen müssen, weil deren erstmalige Herstellung länger als 25 Jahre zurückliegt. Das ist mit einem neuen Gesetz, das zu Juni in Kraft getreten ist, anders. Die Stadt rechnet daher für die kommenden Jahre mit erheblichen Mindereinnahmen in Millionenhöhe. Doch ob die Anwohner wirklich gar nichts zahlen müssen, kann die Stadt auf Nachfrage nicht bestätigen: "Wir befinden uns in einem Stadium, wo alles noch unausgegoren ist", sagt Uwe Winter von der Verwaltung.

Während dort noch Unklarheit herrscht, steht hingegen fest, dass die Tweten zur Mittelstraße bis auf die Sauerstraße erst im kommenden Jahr neu gepflastert werden. Das hat laut Fischer mit der relativ spät getroffenen Entscheidung der Politik zu tun. Diese hatte sich schwer getan mit der Wahl des richtigen Steins. Letztlich wird nun der rote Klinker grauem Beton weichen.

Bahnhof wird umgestaltet Weitere, für kommendes Jahr geplante Maßnahmen sind eine neue Fahrbahndecke für die Braker Mitte, die Krumme Straße, die Stiftstraße, die Twelenkämpe, ein neuer Belag für den Kreisel am Marktkauf und ein behindertengerechter Umbau samt Verlängerung des Stadtbus-Treffpunktes geplant.

2024 geht es weiter mit der Erneuerung der Lageschen Straße zwischen Steinweg und Bahnhof. Im Anschluss soll der Bahnhofsplatz umgestaltet werden. "Wir müssen die Haltestellen barrierefrei ausbauen. Einige Bäume fehlen, die eingegangen sind und auch auf die Radwegeführung soll eingegangen werden", erläutert Fischer. Auch sollen die Fahrbahndecke der Dorfstraße in Lieme, die Leopoldstraße zwischen Pideritstraße und Neuem Tor, die Straße Hinter dem Friedhof, der Steinweg zwischen Herforder Straße und Grevenmarsch, die Carl-Köller-Straße, die Pöppelbreite, der Hornsche Weg sowie die Stucken-, die Saar- und die Tannengrunder Straße auf dem Stucken in zwei Jahren erneuert werden.

Papenstraße und Rampendal werde neu gemacht In drei Jahren sind dann die Geschwister-Scholl-Straße, die Papenstraße und das Rampendal in der Innenstadt, die Güldene Mine, die Helwingstraße, der Lange Graben, die Deichbrede in Voßheide und die Straße Zur Maibolte an der Reihe.

Von 2025 auf 2026 wurden die Straßenverbesserungen der Goethe-, Düsseldorfer und Freiligrathstraße geschoben. Hinzugekommen ist die Voßheider Straße zwischen Lütter Straße und Hasebecker Weg. Außerdem liegt in vier Jahren ein Schwerpunkt in Lieme, denn dann sollen auch Trifte, Weststraße, Liemerheide und Großer Stein neu gemacht werden. Des Weiteren bekommt die Slavertrift eine neue Beleuchtung.

Der Verkehrsausschuss hat dem Konzept in seiner Sitzung vor den Ferien bereits zugestimmt. Am Montag, 29. August, muss es noch einmal durch den Haupt- und Finanzausschuss, bevor der Rat am Montag, 12. September, endgültig einen Beschluss fassen kann.

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