Schützen aus Lemgo laden am Wochenende zum Oktoberfest und zum Jugendschützenfest

Lemgo. Die Trachten können aus den Schränken geholt, die Hosenträger umgeschnallt und die langen Haare geflochten werden, denn nach vier Jahren steigt in Lemgo wieder der &bdquo;Riesen Wies`n Wahnsinn“. Dieses Mal allerdings im Biergarten auf dem Schützenplatz - und zwar als Open Air-Variante.

Das kleine Wäldchen am Schützenhaus verwandelt sich am Freitag, 1. September, in einen bayerischen Biergarten. Einen Tag später finden dort in ähnlicher Kulisse die Vereinsmeisterschaften der Lemgoer Schützengesellschaft und das Jugendschützenfest statt. Seit dem Jahr 2005 stieg in den schützenfestfreien Jahren das Oktoberfest der Schützengesellschaft auf dem Regenstorplatz im großen Festzelt. &bdquo;Angefangen hatten wir mit einem 30 mal 90 Meter großen Zelt, in den besten Jahren hatten wir 4500 Gäste. Eingependelt haben sich die Besucherzahlen in den vergangenen Jahren immer bei 2000 bis 2500“, sagt Oberst Jörg Mayer.

Verein wollte nicht auf Oktoberfest verzichten Doch die aktuellen Zeiten hätten ein Fest solchen Ausmaßes finanziell einfach nicht mehr zugelassen, ergänzt Peter Lüssem. &bdquo;Die Miete für die Zelte hat sich nahezu verdoppelt und ob wir wieder mehr als 2000 Besucher hätten begrüßen können, wäre bis zuletzt unklar geblieben.“ Doch auf ein Oktoberfest wollte der Verein keinesfalls verzichten und hatte sich Gedanken über Alternativen gemacht.

&bdquo;Am Schützenhaus hatten wir in den Jahren, bevor wir auf den Regenstorplatz umgezogen waren, regelmäßig ein Oktoberfest gefeiert. Das heißt, wir gehen jetzt zurück zu den Wurzeln“, sagt Schriftführer Wilfried Thiel. &bdquo;Auf dem Schützenfest im vergangenen Jahr haben wir gesehen, wie gut der Biergarten als Austragungsort bei den Schützen und Bürgern ankommt. Der Platz unter den Bäumen ist herrlich, wir haben ausreichend Platz und eine tolle Atmosphäre. Diese Idee traf im Verein ausschließlich auf Unterstützung.“

Und so sind die Planungen für den ersten &bdquo;Riesen Wies`n Wahnsinn – Open Air“ abgeschlossen und der Vorverkauf läuft auf Hochtouren. &bdquo;Wir rechnen mit 1000 Gästen und haben bereits zahlreiche Karten verkauft“, sagt Peter Lüssem. Eine Abendkasse wird es nicht geben, die Karten können bis 18 Uhr am Freitag, 1. September, im Reisebüro eXpitur in der Mittelstraße oder auch danach erworben werden - dann allerdings ausschließlich online. Der Einlass beginnt um 18 Uhr über die Allee an der Leopoldstraße.

Festbier und Schlemmermeile Gegen 20 Uhr geht es los. &bdquo;Die Alpenbanditen“, die bereits auf dem Schützenfest im vergangenen Jahr und auch schon auf den Oktoberfesten in den Vorjahren aufgetreten sind, sollen den Gästen im Biergarten einheizen. Dirndl, Karohemden und Lederhosen sind ausdrücklich erwünscht. Sitzplätze wird es für alle Gäste geben. Als Schutz vor eventuell auftretenden Regenschauern spannen die Schützen unter den Bäumen ein großes Segel und ergänzen dieses mit großen Sonnenschirmen - denn auch bei Regen werde gefeiert, sagt der Oberst. Festbier und eine "Schlemmermeile" runden das Fest ab. Für den Abend gilt außerdem: Wer das Festgelände verlässt, kommt nicht wieder hinauf.

Am darauffolgenden Samstag, 2. September, wird am Schützenhaus gleich weitergefeiert. Die Bauzäune verschwinden, der Biergarten mit der Schlemmermeile bleibt stehen und verschiedene Kinderattraktionen werden durch die Schützen ergänzt. Auf dem Programm stehen dann die Vereinsmeisterschaft und das Jugendschützenfest, das die Schützengesellschaft im Jahr 2011 ins Leben gerufen hatte. "Und das sich immer größerer Beliebtheit erfreut", wie Mayer versichert.

Während DJ Olli Güttge, DJ Nic und der Spielmannszug Blau-Weiß Lemgo für musikalische Unterhaltung sorgen, der amtierende Thron sich um ein Kaffee- und Kuchen-Buffet kümmert und das Team vom "All Inn" Cocktails mixt, treten die Schützen bei der Vereinsmeisterschaft gegeneinander an. Teilnehmen können alle Schützen des Vereins, geschossen wird mit Kleinkaliber. Ausgeschossen werden wie gewohnt der Vereinsmeister, der Seniorenpokal, den der beste Schütze ab 60 Jahren erhält, der Kompaniepokal, für den die Summe der ersten zehn besten Schützen einer jeden Kompanie zusammengerechnet wird, und der Jugendpokal, den der beste Schütze beim Jugendkönigsschießen erhält.

"Aufregende und ereignisreiche Zeit" &bdquo;Grundsätzlich kann am Jugendkönigsschießen jeder teilnehmen, der zwischen 12 und 16 Jahren alt ist und eine Einverständniserklärung der Eltern vorlegen kann“, erklärt Nicole Reineke. Jungen wie Mädchen, ob vereinszugehörig oder nicht, könnten ihr Glück beim Luftgewehrschießen versuchen, so neuer Jugendschützenkönig der Hansestadt werden und das amtierende Jugendkönigspaar bestehend aus Lea Forman und Sven Wehmeier ablösen.

Und wer in Lemgo Jugendschützenkönig wird, den "erwartet eine aufregende und ereignisreiche Zeit." Neben dem Auftritt auf dem Lemgoer Schützenfest nehme das Jugendkönigspaar am Neujahrsempfang, an den Throntreffen und Ausmärschen des Vereins teil - also fast so wie das Königspaar, erklärt Oberst Jörg Mayer. &bdquo;Und auch über die Kleidung müssen sich die Jugendkönige nicht allzu große Gedanken machen, denn der Verein verfügt mittlerweile über einen recht umfangreichen Fundus, aus dem sich die neuen Jugendkönige etwas Passendes aussuchen können", sagt er.

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