Walter Kern bringt in Lemgo die Jugendlichen an die Arbeit

Lemgo. Walter Kern ist einer, der sich engagiert - dem das quasi in die Wiege gelegt ist, wie er sagt. &bdquo;Schon meine Mutter war Vorsitzende der Caritas“. Ihm gehe es gut und da empfinde er es als Pflicht, der Gesellschaft etwas zurückzugeben. Unter anderem im Verein &bdquo;an die Arbeit“, den er 2005 mit anderen aus der Taufe gehoben hat.

Ziel sei es, junge Menschen aktiv in Ausbildung und Berufsförderung zu unterstützen. Daran habe sich nichts geändert - auch, wenn die Voraussetzungen sich in den vergangenen 20 Jahren drastisch verändert hätten. Damals, erinnert sich der heute 70-Jährige, &bdquo;da stand numerisch ein ganzer Jahrgang in der Warteschleife“. Ein Ausbildungsplatz war kaum zu ergattern und auch nach dem Studium gab es für viele keinen Job.

&bdquo;Heute ist das eine völlig andere Situation“, sagt der Vereinsvorsitzende. Man habe quasi die Umkehrung erlebt. Denn heute buhlen die Arbeitgeber um den Nachwuchs, viele Stellen bleiben vakant. Und eben da will der Verein &bdquo;an die Arbeit“ weiter ansetzen, ein Netzwerk bilden, um Arbeitgeber und Schulabgänger zusammenzubringen.

&bdquo;Jeder muss sich selbst um sein Lebensglück kümmern“ Dafür setzt der Verein auf Berufsorientierungstage an den Schulen, bietet Bewerbungstrainings an, ist auf Messen vertreten und übernimmt Kosten für Schulprojekte. Rund 100 Mitglieder sind dabei, von denen sich 10 bis 15 aktiv engagieren, wie der ehemalige Sparkassenbetriebswirt erklärt. &bdquo;Wir sind ein armer Verein“, sagt er lachend, &bdquo;aber immerhin reicher als Schalke 04“.

Öffentliche Gelder oder auch Zuschüsse gebe es nicht. Gerne bezeichnet er das Engagement als 1-Euro-Job, denn so viel beträgt der Mitgliedsbeitrag im Monat. Und dennoch gelingt es dem Verein immer wieder, Projekte an den Schulen zu sponsern oder auch Fördergelder zu gewinnen. Auch, weil der ehemalige Landtagsabgeordnete der CDU offenbar ein hervorragender Netzwerker ist.

So gelingt es ihm, immer wieder Mitstreiter für ihre Vorhaben zu finden. Den jungen Menschen will er Wege aufzeigen und dafür auch die Eltern der Jugendlichen einbinden. Denn eben sie seien ein wichtiger Faktor auf dem Weg in die Selbstständigkeit. &bdquo;Wir kümmern uns auch, wenn uns die Schulen im Einzelfall um Hilfe bitten“, erzählt er und bleibt dann hartnäckig am Ball, betreut die jungen Menschen, zapft sein Netzwerk an, telefoniert mit den zuständigen Stellen, hakt nach - etwa bei dem jungen Mädchen, dem er jüngst zum Friseurpraktikum verholfen hat. Wichtig aber ist es ihm, dass die Jugendlichen auch Eigeninitiative aufbringen, &bdquo;denn letztlich müssen sie sich selbst um ihr Lebensglück kümmern“.

Neue Pläne für die Pflege Neue Pläne stehen bereits für 2025 an: So würde der Verein im kommenden Jahr gerne den Pflegeberuf in den Fokus rücken und dafür unter anderem Kooperationen zwischen den Schulen und Eben-Ezer vermitteln.

Viel zu tun für den rührigen Walter Kern, der Kraft im Kreis von Familie und Freunden findet und der sich einmal die Woche auf einen besonderen Termin im eigenen Garten freut: Dann spielt er mit einem langjährigen Weggefährten auf der Freischachanlage hinten im Garten: &bdquo;Gegen ihn verliere ich zwar immer“, sagt mit einem Lächeln, &bdquo;doch das ist einfach herrlich entspannend“.

Kontakt zum Verein im Internet auf www.an-die-arbeit.net

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