Lemgo-Tattoo am Handgelenk: Wie Timo Kampe für Veranstaltungen in Brake brennt

Lemgo. Er trägt Lemgo unter der Haut, am Finger, am Hals und insbesondere Brake im Herzen. Timo Kampe engagiert sich ehrenamtlich im Verein &bdquo;Leben in Brake“ für Lemgos größten Ortsteil - und das nicht erst, seit er 2020 das Amt des Vorsitzenden übernommen hat .

Zum Verein kam Kampe 2013: &bdquo;Damals war ich Schützenkönig in Brake. Dabei lernt man den ein oder anderen Verein kennen. ,Leben in Brake’ hat mir gefallen und die suchten Leute, die anpacken können.“ Denn: &bdquo;Leben in Brake“ sind vor allem die beiden Veranstaltungen &bdquo;Brakes längster Tisch“ im Sommer und der Laternenumzug im November. Und dafür gilt es reichlich zu organisieren und aufzubauen.

Probleme mit Plakaten Der richtige Job für Kampe: &bdquo;Ich bin ein Organisationstalent. Wenn es so richtig eng wird, fallen mir die dollsten Dinge ein, wie wir es doch noch hinkriegen.“ So wie jetzt, als es darum ging, DIN A1 große Plakate als Ankündigung für &bdquo;Brakes längster Tisch“ zu drucken und die umliegenden Copycenter entweder urlaubsbedingt geschlossen hatten, nicht in entsprechender Größe drucken konnten oder die Geräte schlichtweg kaputt waren. Eine unerwartete Herausforderung.

Bänke und Tische braucht es für beide Veranstaltungen, die zieht der Braker mit seinem 23 Jahre alten Land Rover Defender. Dafür braucht es einen großen Anhänger. Den hat Kampe wegen seinem Nebengewerbe als Grabpfleger sowieso. &bdquo;Schließlich muss ich meinen kleinen Bagger darauf transportieren.“ Darum sei seine Hilfe auch schon vor seiner Tätigkeit im Vorstand gefragt gewesen. Hauptberuflich ist der 58-Jährige Bestatter.

Neue Mitglieder In seinem Bestattungshaus am Langenbrücker Tor bietet er eine Urne mit den wichtigsten Symbolen aus Lemgo an. Das Motiv stammt von einer Goldschmiedin, die damit Schmuck gestaltet hat. Er sicherte sich nicht nur einen Ring und eine Kette, sondern auch die Rechte an dem Bild. Und seit rund einem Jahr trägt er die Lemgoer Skyline auch als Tattoo am Handgelenk. &bdquo;Nur den Kanzler-Brunnen habe ich durch das Schloss Brake ausgetauscht“, erzählt Kampe von seiner Liebe zu Lemgo und Brake. Der gelernte Heilerziehungspfleger ist in Brake aufgewachsen, zur Schule gegangen und er wurde auch hier konfirmiert.

Für Brake gibt er Vollgas: Beim Laternenumzug müssen Zelt, Bierzeltgarnituren, Bespaßung für die Kinder, Fritteusen für Pommes, Getränke, Rettungsdienst und Feuerwehr organisiert beziehungsweise aufgebaut werden. &bdquo;Das meiste ist Eigenarbeit, aber ich habe drei tatkräftige Helfer dabei“, sagt Kampe. Etwa 65 Mitglieder habe der Verein &bdquo;Leben in Brake“, die meisten davon seien aber schon älter und könnten einfach nicht mehr so mit anpacken. &bdquo;Darum würden wir uns natürlich über weitere Mitglieder sehr freuen“, so der Vorsitzende.

Klönen im &bdquo;Elfmeter“ Und bei &bdquo;Brakes längster Tisch“ sei die Herausforderung, dass direkt nach der Veranstaltung, also noch am späten Abend, alles wieder abgebaut werden muss, damit die Straßensperrung der Braker Mitte schnell wieder aufgehoben werden könne.

Neben den beiden größeren Veranstaltungen in Brake, gibt es noch die regelmäßigen Klönabende, immer am zweiten Mittwoch im Monat ab 18.30 Uhr in der Gaststätte &bdquo;Elfmeter“, Braker Mitte 37. &bdquo;Wir quatschen in gemütlicher Runde über Neues in Brake oder wer wieder zugemacht hat. Wir trinken was, manchmal grille ich auch ’ne Kleinigkeit“, erzählt Kampe. Um die 20 Braker würden jedes Mal kommen. Jahreshauptversammlungen, Weihnachtsfeiern und gemeinsame Frühstücke komplettieren das Angebot von &bdquo;Leben in Brake“.

&bdquo;Es tut gut, wenn man gebraucht wird“ Vor Corona habe es auch einmal im Jahr eine Tagesfahrt mit dem Bus gegeben, um deren Organisation sich Kampe gekümmert habe. &bdquo;Wir fuhren zum Beispiel zu den Externsteinen, zur Silbermühle oder nach Hannover. Bei einem Zwischenstopp wurde der Tapeziertisch rausgeholt und ich habe Mettwurst geschnitten“, erinnert sich der 58-Jährige. Doch nun seien die Preise so stark gestiegen, dass es kaum noch möglich sein wird, als Verein eine eigene Fahrt zu unternehmen.

Trotzdem ist Kampe guter Dinge, er meint: &bdquo;Es tut gut, wenn man gebraucht wird. Man bekommt viel zurück und das ist einfach schön.“ Ein Ehrenamt - in welcher Form auch immer - auszuüben, könne er daher nur jedem empfehlen.

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