Warum beim Campingplatz in Lemgo ein Rechtsstreit droht

Lemgo. Langsam aber sicher zieht das Leben ein auf dem &bdquo;Heimatcamping“ am Regenstorplatz. Der neue Wohnmobil-Campingplatz ist beliebt. So beliebt, dass er Pfingsten ausgebucht war - und das, obwohl der Platz noch nicht in Gänze geöffnet hat. Noch aber sind nicht alle Probleme für Pächter und Stadt ausgestanden - und das betrifft die sanitären Anlagen.

Die sollten eigentlich schon längst auf den Fundamenten stehen: drei Container mit Dusche und WC beziehungsweise Lager und Waschküche. Doch mit dem Hersteller der mobilen Anlagen gab es unerwartete Probleme. Schon vor einem Jahr wurden die Container bestellt, doch dann kam es immer wieder zu Verzögerungen, Absprachen wurden nicht eingehalten, bis die Verwaltung schließlich die Reißleine zog. Sie setzte dem Hersteller eine Fertigstellungsfrist und drohte ansonsten mit außerordentlicher Kündigung.

Hersteller kann nicht produzieren Doch die kam dem wohl gerade recht: Der Hersteller gab zu, die Container nicht produzieren zu können. Er habe seinerseits die Verträge aufgekündigt. Der Stadt gehe es jetzt darum, die Anzahlung für die Planungsleistungen zurückzuerhalten. Dabei handele es sich um eine niedrige fünfstellige Summe, wie Geschäftsbereichsleiter Karl Wessel erklärt. Ebenso fordere die Stadt die Kosten für Mehraufwand und für die angemieteten Sanitärcontainer, die derzeit als Provisorium dienen, zurück.

Die neuen Anlagen müssen jetzt erneut ausgeschrieben werden. Dafür habe die Verwaltung zunächst das Gespräch mit Pächter Dennis Hanning gesucht, auch um Bedarfe abzustimmen und Erfahrungen nach den ersten Betriebswochen aufzunehmen. Leichte Änderungen hätten sich so ergeben, im Wesentlichen aber würden die Sanitärcontainer wie gehabt ausgeschrieben.

Karl Wessel rechnet damit, die neuen sanitären Anlagen im Frühjahr 2026 endlich in Betrieb zu nehmen und geht derzeit nicht von Mehrkosten aus. Schließlich wolle die Stadt den Hersteller, der nicht vertragsmäßig geliefert habe, für die entstandenen Zusatzkosten in Regress nehmen.

Anreihung von Pech und Pannen Einmal mehr also läuft es auf dem Campingplatz nicht rund, der bereits eine beachtliche Abfolge von Pech und Pannen aufzuweisen hat: 2022 erhielt Dennis Hanning den Zuschlag als Pächter , damals noch unter der Prämisse, den Platz im Frühjahr 2023 zu eröffnen. Doch dann gab es immer wieder Probleme - mit dem beauftragten Büro, mit dem Naturschutz, mit dem Ausbau, mit der geplanten Anzahl der Stellplätze. Damit schnellten auch die Kosten in die Höhe. Die ursprünglich verplanten 1,3 mussten auf zuletzt 2,43 Millionen Euro aufgestockt werden, zwischenzeitig stand das ganze Projekt auf der Kippe und die Eröffnung wurde diverse Male verschoben.

Mittlerweile aber biegen Stadt und Pächter auf die Zielgerade: Die &bdquo;Regenstorwiese“ ist bereits eröffnet und bietet Platz für 26 Wohnmobile, inklusive zwei Gigaliner, die über Pfingsten komplett belegt waren. Den zweiten Bereich, die &bdquo;Schlosswiese“ mit 25 Plätzen für Wohnmobile und drei für Wohnwagen, hofft Hanning bis Ende Juni freigeben zu können. Der Terminal zum selbstständigen Einchecken läuft mittlerweile rund, &bdquo;nach sechs Wochen Kinderkrankheiten“, wie Hanning erzählt. In der ehemaligen Tankstelle sind der Weinladen &bdquo;Havino’s Weinzimmer“ und Büro bereits eröffnet.

Zeltwiese kommt gut an Auch die Zeltwiese komme gut an. Schien sie zwischenzeitlich aus Platzgründen für den Baumschutz gecancelt, so konnte sie letztlich doch auf dem Areal, das ehemals vom Kinderschutzbund genutzt wurde, umgesetzt werden. Mitte April hat Familie Hanning die Wiese eröffnet und konnte seitdem schon 20 Zeltgäste begrüßen, unter ihnen viele Radler und Holländer.

Viel Energie und Geduld mussten Dennis und Yvonne Hanning die vergangenen Jahre beweisen , viel Geld investieren und sich immer wieder mit Vertröstungen zufriedengeben. Jetzt hoffen sie, das Schlimmste überstanden zu haben - und die Resonanz der Gäste, so Dennis Hanning, gebe ihnen in ihren Bemühungen recht. Die seien voll des Lobes; viele neue Gäste seien dabei, aber durchaus auch Wohnmobilisten, die die Anlage noch von früher kannten. Und die könnten oft kaum glauben, wie sich der Platz entwickelt hat.

Warum beim Campingplatz in Lemgo ein Rechtsstreit droht

Angebot zur Kommunalwahl

Zwei Jahre verspätet: Der Lemgoer Campingplatz biegt auf die Zielgerade

Das hat die Stadt Bad Salzuflen mit ihrem Wohnmobilhafen vor

Müll und parkende Lastzüge rund um Amazon: Maßnahmen im Beller Industriepark?

Wenn der Schlafplatz mitfährt: Caravan Salon zeigt Neuheiten

Theresa Möller zeigt „Landscapes“ im Braker Eichenmüllerhaus

Was für eine zweite Hälfte: TBV holt die ersten Saison-Punkte in Leipzig