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Eben-Ezer

Landesbeauftragte informiert sich über Pflege in Lemgo

Lemgo. Die Beauftragte der Landesregierung für Menschen mit Behinderung sowie Patienten in Nordrhein-Westfalen, Claudia Middendorf, hat die Stiftung Eben-Ezer besucht. Sie war auf Einladung von Eben-Ezer und des Vereins „…an die Arbeit e.V.“ gekommen, dessen Vorsitzender Walter Kern ein guter Freund Middendorfs ist, heißt es in einer Mitteilung der Stiftung.

Nach einem intensiven Austausch mit der Geschäftsführung Maike Krüger und Falko Heise führte ein Gang über das Gelände ins Wohnheim Bethanien. Hier informierte sich Middendorf bei den Mitarbeitern über die Anforderungen, die die Pflege der sehr schwer beeinträchtigen Menschen stellt.

Ausbau der Finanzierung

Die 56-Jährige ging in ihrem Vortrag auf die aktuelle Situation in der Pflege ein. Diese sei gekennzeichnet durch eine hohe Belastung des Pflegepersonals und durch Personalmangel, wachsende Anforderungen durch Bürokratie, eine hohe emotionale Belastung, komplexe Krankheitsbilder und Sprachbarrieren sowie die drohende Altersarmut von pflegenden Angehörigen. Dem entgegenwirken könnten ein Ausbau der Finanzierung über die Kranken- und Pflegeversicherung, die Stärkung des Ehrenamtes in der Pflege und mehr Unterstützung für pflegende Angehörige.

Diesen müssten viel mehr Entlastungsangebote gemacht werden, zum Beispiel durch niederschwelligen Zugang zu Kuren und Reha-Angeboten. Das müsse von der Politik wahr- und ernstgenommen werden, fordert Claudia Middendorf. Auch die Digitalisierung und Robotik könnten in der Zukunft wirksame Entlastungen bringen.

Anschließend konnten die Teilnehmer der Politikerin ihre Vorstellungen von einer besseren Pflege und Forderungen mit auf den Weg geben, wie etwa junge, engagierte Menschen für eine Ausbildung direkt anzusprechen sowie Sprachkurse für ausländische Mitarbeiter anzubieten.

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