Nach Parkchaos: An der Lemgoer Campusallee dürfen die Pömpel runter

Lemgo. Es war ein heißes Thema. Die Abbindung der Campusallee erzürnte die Gemüter. Die wurde im vergangenen Jahr in Höhe des Innovation-Spin mit Pömpeln umgesetzt, um das Campusareal vom Verkehr zu entlasten. Anwohner klagten daraufhin über zusätzlichen Verkehr auf der Liebigstraße und auch bei Großveranstaltungen in der Phoenix-Contact-Arena kam es immer wieder zu Problemen. Letzteres soll künftig anders werden.

Die Bürger für Lemgo (BfL) brachten den Antrag auf den Weg, den Poller zumindest bei Großveranstaltungen abzusenken. Nutzer und Betreiber der Phoenix-Contact-Arena hatten immer wieder über Verkehrschaos und unübersichtlichen Suchverkehr geklagt. Denn die Parkplätze im Parkhaus an der Bunsenstraße reichen bei Großveranstaltungen längst nicht aus.

Autofahrer finden Zufahrt nicht Die direkte Zufahrt zur Campusallee mit den benötigten weiteren Parkplätzen von der Bunsenstraße aus aber bleibt bislang aufgrund der Poller versperrt und die Beschilderung, um über Liebig- oder auch Detmolder Straße die offene Zufahrt zur Campusallee zu erreichen, sei nicht ausreichend. Autofahrer würden rund einen Kilometer um den Block geschickt und gerade auswärtige Besucher die Zufahrt zur Campusallee auch mangels guter Ausschilderung oft nicht finden, so die einhelligen Klagen.

Und während TH OWL und Fraunhofer Institut noch an einer verbesserten digitalen Parkraumführung tüfteln, schafft die Stadt jetzt auf Antrag der BfL Fakten. Im Verkehrsausschuss stimmten die übrigen Fraktionen einstimmig für den Antrag der BfL, die Sperre zu Großveranstaltungen aufzuheben.

Demnach erhalten die Betreiber von Phoenix-Contact-Arena einen Schlüssel, um die Pömpel bei Großveranstaltungen umzulegen und damit befristet die direkte Zufahrt zu den Parkplätzen an der Campusallee zu ermöglichen. Die Stadt habe sich diesbezüglich mit den Betreibern, TH OWL und auch der Feuerwehr abgesprochen, die keine Einwände geäußert hätten, so Annette Bischof von der zuständigen städtischen Abteilung. Rund 35 Großveranstaltungen wären davon im Jahr betroffen.

Boulevardcharakter erhalten Ansonsten aber bleibt die Abbindung bestehen, um den &bdquo;Boulevard-Charakter“ auf der Allee zu erhalten. Die Campusallee ist seit ihrem Umbau als verkehrsberuhigte Spielstraße ausgewiesen. Dafür wurde sie ohne Bürgersteige und mit Straßeneinbauten angelegt, um die Geschwindigkeit der Autos zu reduzieren und den nicht motorisierten Verkehrsteilnehmern den Vorrang zu geben.

Gegen die Abbindung hatte in der Vergangenheit vor allem auch die &bdquo;Initiative Lebenswerte Südstadt“ protestiert und unter anderem auf eine starke Verkehrsbelastung auf der Liebigstraße verwiesen, die durch die einseitige Sperre noch forciert werde. Dennoch konnten sich die Befürworter der Sackgassenlösung durchsetzen, auch um den so genannten Ostboulevard zu stärken, der Fußgänger und Radler vom Campus, am Innovation-Spin vorbei bis zum Hornschen Weg als Verbindung zur Innenstadt dienen soll.

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