Ehring teilt in Lemgo gegen Trump und Globuli aus

Lemgo . Warum erinnert Donald Trumps Frisur eigentlich an &bdquo;König der Löwen“? Und warum geben Menschen mehr Geld für Esoterik aus als für Bier, obwohl bei Letzterem die Wirkung sogar bestätigt ist? Christian Ehring hat Antworten auf Fragen, die sich zuvor noch niemand gestellt hat – und genau damit überzeugte er die Lemgoer. Rund 380 Besucher begeisterte der &bdquo;extra 3“-Moderator am Samstagabend in der Phoenix-Contact-Arena mit seinem Programm &bdquo;Versöhnung“. Unterstützt wurde er dabei von der ihm von seiner Familie attestierten Schlaubischlumpf-Erklärbär-Attitüde.

&bdquo;Versöhnung gehöre eigentlich nicht zu meiner Kernkompetenz“, stellte Ehring bei genauerem Nachdenken über den Programmnamen fest. &bdquo;Ich versuche mich heute mal an konstruktiver Satire“, präsentierte er prompt als Lösungsvorschlag. &bdquo;Versöhnung“ passte allerdings nicht so recht zu seinem Programm, teilte er doch locker-lässig in alle Richtungen aus. Aber er ließ es langsam angehen: Ein Lied zur entspannten Einstimmung – das passte gut. &bdquo;Ich suche etwas Festes“, sang er zu sanften Pianoklängen. Genug von Unverbindlichem, von Freundschaft-Plus – er suche ein Publikum fürs Leben, ein One-Night-Stand wäre aber auch okay.

Gesucht: Ein Publikum fürs Leben

Für ein &bdquo;Publikum fürs Leben“ wiesen die Lemgoer durchaus Potenzial auf, wie Ehring feststellte – sie könnten richtig gut zuhören. Überhaupt müssten alle wieder lernen, miteinander zu reden. Er selbst habe erst spät mit dem Reden angefangen (mit 13) und habe dementsprechend einiges aufzuholen. Andere Meinungen zu akzeptieren, miteinander zu diskutieren – darauf komme es an, eben wie in einer echten Demokratie.

Eine Demokratie lasse sich gut mit einem Familienurlaub vergleichen: Diskussionen zu jeder Zeit und über nahezu alles. Eine Diktatur hingegen sei wie eine Busreise: Alles werde festgelegt, die Gäste müssten nur einsteigen, und wer aufmuckt, werde an der nächsten Raststätte rausgelassen. Diskussionen auf Social Media hingegen hätten so gar nichts mit Demokratie zu tun, vielmehr seien sie ein Kulturkampf – nur ohne Kultur.

Nicht viel zu lachen hatten an diesem Abend Donald-Trump-Fans oder Anhänger der Homöopathie. Letztere mussten verkraften, dass Ehring Globuli lediglich für kleine Zuckerkügelchen ohne Wirkung halte, die ursprünglich wohl einmal zum Süßen des Kaffees gedacht waren. Donald Trump, meinte Ehring, könne sich immer nur das zuletzt Gehörte merken. Deswegen sorgten diejenigen, die etwas von ihm wollen, immer dafür, die Letzten zu sein, die vor einer Entscheidung mit ihm sprechen. So oder so ähnlich sei auch Trumps Frisur nach dem Ansehen des Films &bdquo;König der Löwen“ entstanden.

Nordumgehung ist Thema

Und um zu zeigen, wie gut er selbst zuhören kann, sammelte Ehring kurzerhand Themen, die die Zuschauer in Lemgo umtreiben. Neben &bdquo;Urlaub“, &bdquo;Deutsche Bahn“, &bdquo;Vegane Wurst“ und &bdquo;Klima“ kam auch das Thema &bdquo;Nordumgehung“ auf den Tisch.

Sind die Lemgoer dafür oder dagegen? Ehring versuchte es herauszufinden und scheiterte! &bdquo;Ein brisantes Thema“, stellte er fest, und konzentrierte sich schnell wieder auf die Deutsche Bahn, die ja auch immer nur zu spät komme, weil sie leider Abfahrpläne mit genauen Zeiten herausgebe – selbst schuld!

Aber auch die positiven Geschehnisse durften an diesem Abend nicht zu kurz kommen, gefunden von Ehring höchstpersönlich in den jüngsten Ausgaben der Lippischen Landes-Zeitung. Das Nachbarschaftscafé in Lemgo oder die Erfüllung des Wunsches nach einem neuen Rollstuhl, das seien doch gute Nachrichten.

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