Lemgo/Vandoeuvre. Der Erste Weltkrieg endete vor 107 Jahren mit der Unterzeichnung des Waffenstillstandes in einem Eisenbahnwaggon in Compiègne. Dieser Tag wird seitdem in Frankreich als Feiertag begangen. Es ist Tradition, dass eine Delegation aus Lemgo an der Veranstaltung in der Partnerstadt Vandoeuvre teilnimmt und einen Kranz für die Verstorbenen, Verwundeten, Witwen und Waisen dieses Krieges und aller Kriege niederlegt.
Ein Blick in die Zeitungen der Region zeige, dass die seit 1978/79 gelebte Partnerschaft auch in diesem schwierigen Bereich eine Ausnahme darstellt, heißt es in einer Mittelung der Partnerschaftsgesellschaft Lemgo. Torsten Buncher, langjähriger Vorsitzender, erinnerte in diesem Jahr in seiner auf Französisch gehaltenen Rede an die politischen Entwicklungen vor dem Kriegsbeginn und an die Leiden der Zivilbevölkerung. Die damalige Reichsgrenze war nur gut 20 Kilometer entfernt. Der Krieg fand also vom ersten Tag an direkt vor der Haustür der französischen Freunde statt.
Buncher, Ehrenbürger in Vandoeuvre, rief dazu auf, mit der jungen Generation gewaltfreie Konfliktlösungen zu erarbeiten. Gemeinsam mit französischen Kindern legten er und die Jugendlichen Lorenz Schlüter und Amelie Schell einen Kranz am Ehrenmal nieder. Am Tag zuvor habe die Gruppe aus Lemgo die Kathedrale in Metz, einen Vortrag und eine Ausstellung zum Ersten Weltkrieg sowie zwei Grundschulen besucht.