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Räuber nach Überfall auf Asemisser Volksbank auf der Flucht - Zeugen gesucht

Thomas Dohna und Astrid Sewing

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Die Volksbank in Asemissen ist am Dienstagmorgen überfallen worden. - © Thomas Dohna
Die Volksbank in Asemissen ist am Dienstagmorgen überfallen worden. (© Thomas Dohna)

Leopoldshöhe-Asemissen. Stau am Kreisel in Asemissen, Polizeihubschrauber am Himmel über dem Dorf. So sind viele Leopoldshöher am Dienstagmorgen auf den Überfall auf die Volksbankfiliale am Kreisel in Asemissen aufmerksam geworden. Die Täter waren schon vor den Angestellten in der Filiale, hat die Polizei ermittelt. Was sie erbeutet haben, steht noch nicht fest. Die Fahndung nach den Räubern läuft. Die Polizei sucht nun dringend auch Kunden und Besuchern, die das Foyer zwischen 7.30 und 8.30 Uhr betreten haben. Diese könnten bei der Aufklärung des Falls behilflich sein.     

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Gegen 8.30 Uhr rief ein Mitarbeiter der Volksbank Bad Salzuflen bei der Polizei an. Er berichtete, dass er einen Anruf aus der Filiale bekommen hatte. Mehrere Täter hätten die Filiale überfallen und die drei Angestellten gefesselt, teilte der Anrufer mit. „Der Weg ist ungewöhnlich. Wir dachten, es sei eine Vorgabe der Bank, aber das ist nicht so. Die Mitarbeiter waren so geschockt, dass sie gar nicht auf die Idee gekommen sind, die 110 anzurufen. Sie haben die Nummer gewählt, die ihnen am geläufigsten war", erklärt der Pressesprecher der Polizei, Lars Ridderbusch.

Die Polizei rückte mit etlichen Streifenwagen und mit Beamten des Spezialeinsatz-kommandos an. Sie sperrte die Hauptstraße und die Heeper Straße. Vor allem auf der Hauptstraße kam es dadurch zu kleineren Staus. Auch Fußgänger, Radfahrer und der Linienbusverkehr mussten sich andere Wege suchen.

Die Beamten versuchten, Kontakt zu den Tätern und den Angestellten herzustellen. Letzteren gelang es, sich selbst zu befreien und das Gebäude zu verlassen. So erfuhr die Polizei, dass die Täter bereits geflohen waren. Die Bankangestellten schilderten, dass die beiden maskierten Täter schon vor der Öffnung der Filiale um 8 Uhr im Gebäude waren. Sie hielten den Angestellten eine Schusswaffe vor, fesselten sie und brachen die Schließfächer auf. Gegen 8.15 Uhr sollen sie die Filiale verlassen haben. Die Polizei durchsuchte das Gebäude, das Gelände um die Filiale wurde mit Hilfe eines Hubschraubers überprüft. „In der Fahndung ist das kurz nach der Tat das schnellste Mittel", sagt Ridderbusch. Allerdings sei der Vorsprung der Täter zu groß gewesen. Gegen 10.30 Uhr hob die Polizei die Sperrung der Heeper und der Hauptstraße auf.

Welche Beute die Täter gemacht haben, ist noch unklar. Die Volksbank weiß nicht, was in den Schließfächern aufbewahrt wird. „Wir schließen nur vor und gehen dann weg, wenn ein Kunde an sein Fach möchte", sagte Christian Keller, Sprecher der Volksbank Bad Salzuflen. Ein Bankmitarbeiter der Revision war bereits am Dienstag mit Vorstandssprecher Matthias Kruse vor Ort, heute werden in der Geschäftsstelle die Schäden untersucht.

Die Kriminalpolizei sucht Zeugen, die in der Gegend um die Filiale in Asemissen vor 8 Uhr oder nach 8.15 Uhr Beobachtungen gemacht haben. Insbesondere geht es um einen dunklen Kombi mit einem Paderborner Kennzeichen (PB). Dieses Fahrzeug soll zur Tatzeit vor der Bank geparkt haben.

Hinweise nimmt die Polizei unter 05231-6090 entgegen.

Bank bietet psychologische Hilfe für Mitarbeiter an

Matthias Kruse, Vorstandssprecher der Volksbank Bad Salzuflen, fuhr am Dienstagnachmittag nach Detmold, wo die drei Mitarbeiter von einer Notfallseelsorgerin betreut und ihre Aussagen aufgenommen wurden. Er sprach mit dem Leiter der Filiale in Asemissen und den beiden Mitarbeiterinnen, die den Überfall weitgehend unverletzt überstanden hatten. Die Volksbank stelle es den Dreien frei, wann sie wieder zu Arbeit kommen. Das Geldinstitut habe einen Sicherheitsbeauftragten, der die Mitarbeiter schule und auch solche Szenarien durchspiele. „Das ist aber nur die Theorie. Wir werden alles tun, damit unsere Mitarbeiter das traumatische Erlebnis verarbeiten können. Die Kontaktdaten für die psychologische Betreuung haben wir bereits weitergegeben", sagt Kruse. Ein solches Krisenmanagement kommt äußerst selten zum Tragen. „Seit ihrer Gründung 1906 ist noch keine Geschäftsstelle der Volksbank Bad Salzuflen überfallen worden – bis Dienstag", erklärt Kruse.

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