Leopoldshöher zeigen, was Feuerwehrarbeit bedeutet

Leopoldshöhe. Wie ist es, in der Not auf die Hilfe der Feuerwehr angewiesen zu sein? Bürgermeister Martin Hoffmann hat eine solch kritische Situation selbst erlebt. Als Statist nahm er an einer Übung teil. &bdquo;Danach kann ich den Freiwilligen nur Dank und Anerkennung aussprechen“, sagte er während der Jahresdienstversammlung der Wehr in der der Felix-Fechenbach-Gesamtschule.

Hoffmann war in die Rolle eines Lastwagenfahrers für Gefahrstoffe geschlüpft. &bdquo;Bei einem Unfall habe ich mich laut Drehbuch mit Chemikalien bekleckert und war bewusstlos geworden“, berichtete er. Zum Glück eilten schnell Feuerwehrleute mit Atemschutzgeräten zu ihm. &bdquo;Ich habe gemerkt, wie froh und dankbar man für Hilfe ist, wenn es einem schlecht geht.“ Bei der Übung habe der Bürgermeister einen tiefen Einblick erhalten.

In Leopoldshöhe umfasst die Einsatzabteilung 64 Männer und 15 Frauen, wie Wehrführer Harald Schubert berichtete. Während der Versammlung begrüßte er Julie Schütze und Emily Akinci als neue Mitglieder bei den Aktiven. Vor sieben Jahren sind sie die beiden der Jugendfeuerwehr beigetreten. In der Gruppe lernten sie Schlauchverbindungen herzustellen, nahmen an Wettbewerben teil und fuhren zu Zeltlagern. &bdquo;Zu Beginn waren wir noch eine große Anzahl von Mädchen, lauter Freundinnen“, sagte Julie Schütze. &bdquo;Im Laufe der Zeit sind etliche wieder ausgetreten. Aber wir haben den Spaß an der Feuerwehr behalten.“ Als sie volljährig wurden, entschieden sie sich daher weiterzumachen. Und sie opfern dafür viel Freizeit. Neben den regelmäßigen Dienstabenden besuchen sie monatlich Sondertermine, um sich auf den möglichen Ernstfall vorzubereiten.

&bdquo;Natürlich war es am Anfang sehr aufregend“

&bdquo;In drei Wochen beginnt mein Lehrgang für das Atemschutzgerät, danach folgen noch weitere Module“, sagte Julie Schütze. Die Feuerwehrfrau hat auch schon an echten Einsätzen teilgenommen. &bdquo;Natürlich war es am Anfang sehr aufregend“, sagte sie. &bdquo;Einmal ging morgens um fünf Uhr der Alarm, da wird man schon etwas nervös.“ Erst vor Ort werde klar, was genau geschehen sei. Besonders nachhaltig erinnert sich Julie Schütze an einen Dachstuhlbrand. Anschließend durfte sie mit der Wärmebildkamera nachschauen, ob alle Glutnester gelöscht sind und ob sich eventuell noch Personen im Haus befinden. &bdquo;Erst jetzt habe ich erkannt, was Feuerwehr eigentlich bedeutet“, sagte Julie Schütze. &bdquo;Ich bin richtig aufgeblüht.“ Dazu trug auch das gute Verständnis untereinander bei. Unterschiede zwischen den Geschlechtern merke man nicht, die Gemeinschaft schweiße zusammen.

Im vergangenen Jahr wurde die Wehr 121 Mal (Vorjahr: 107) gerufen. Darunter waren 14 Einsätze bei kleinen und einem mittleren Brand erforderlich. Die allermeisten Notfälle betrafen Hilfeleistungen sowie 18 Fehlalarme. Der spektakulärste Fall ereignete sich in Asemissen, als nach starkem Regen ein Container in eine Baugrube zu fallen drohte. Mit einem Kran des Technischen Hilfswerks konnte das Behältnis geborgen werden.

Unwetter waren auch der Grund für weitere Einsätze, wie der stellvertretende Wehrführer Frank Kogelnik berichtete. An der Baustelle B 66 musste die verschlammte Fahrbahn gesäubert werden. Nach Weihnachten wurde teils mehrmals am Tag Alarm ausgelöst, weil Bäume umgestürzt und Keller voll Wasser gelaufen waren. Zur Unterstützung ihrer Kameraden in Lage und Detmold sind die Leopoldshöher auch in die Nachbarstädte ausgerückt. &bdquo;Keiner ist mehr in der Lage, die gestellten Aufgaben selbst zu bewältigen“, sagte der stellvertretende Kreisbrandmeister Mathias Sprenger. Das zeige das jüngste Hochwasser zeige beispielhaft.

Wehrleute werden geehrt

Zum Oberfeuerwehrmann wurde Sebastian Breker befördert. Zum Unterbrandmeister stiegen Thomas Dohna und Johannes Baerg auf. Den Rang des Oberbrandmeisters bekleiden jetzt Eric Diekmeier, Bastian Nordmeier und Max Schewe. Tobias Tannhauer wurde zum Brandmeister, Patrick Reineke zum Brandinspektor befördert.

Auf eigenen Wunsch wurde Gerd Elbrächter als Sprecher der Ehrenabteilung verabschiedet. Sein Nachfolger ist Peter Schade, zum Stellvertreter wurde Gerd Deppe ernannt. Anstelle von Stefan Wend übernimmt nun Andreas Bolz die Aufgabe des stellvertretenden Jugendfeuerwartes der Gemeinde.

Für 50 Jahre Mitgliedschaft in der Feuerwehr wurden Günter Kerakisch und Wolfgang Meyer geehrt. Vor 60 Jahren sind Paul Weitenhofer und Karl Heinz Weitenhofer beigetreten. Christopher Dove und Dirk Teubner erhielten das Feuerwehr-Ehrenzeichen in Silber für 25-jährige Zugehörigkeit zur Wehr. Maik Funke ist seit 35 Jahren Mitglied und erhielt das Ehrenzeichen in Gold.

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