Nabu Leopoldshöhe warnt: Fremde Pflanzen und Falter breiten sich aus

Leopoldshöhe/Oerlinghausen . Ergänzend zu dem Artikel &bdquo;Kampf den grünen Invasoren“, in dem es um die Kanadische Goldrute und die Spätblühende Traubenkirsche im Naturschutzgroßprojekt geht, nimmt Ewald Thies vom NABU Leopoldshöhe Stellung. Er betont die Notwendigkeit, gerade in Schutzgebieten, wo sich diese Arten etabliert haben, etwas gegen das Ausbreiten dieser Problemgewächse zu tun.Die Schwierigkeit besteht jedoch darin, dass die Pflanzen aufgrund der weitgehenden Betretungsverbote lange Zeit nicht die nötige Aufmerksamkeit fanden.

Im Naturschutzgebiet (NSG) Heipker See hat die Leopoldshöher NABU-Gruppe vor einigen Jahren mit behördlicher Zustimmung bereits Exemplare der Spätblühenden Traubenkirsche aufgespürt und entfernt. Im dichten Gehölzbewuchs, unter dem Laubdach von Bäumen und in Hecken kann diese sich oft unbemerkt und ungehindert ausbreiten. Vögel fressen und verteilen die Beeren der Traubenkirsche weiträumig. Auf leichten, mit hohem Sandanteil versehene Böden, wie man sie auch rings um den Heipker See vorfindet, kann sich die Spätblühende Traubenkirsche äußerst gut entwickeln. Im Umfeld des Heipker Sees begünstigen zudem größere offene Flächen die Ansiedlung und Ausbreitung des Problemgewächses.

In Oerlinghausen, in Nachbarschaft des Stapelager Weges, zeigt sich der aggressive Neophyt massenhaft in Wäldern, an Waldrändern, in Hecken und an Wanderwegen – und ist dort wohl auch nicht mehr wegzudenken. Als Neophyten werden Pflanzen bezeichnet, die nach 1492 in Gebiete eingeführt wurden, in denen sie nicht heimisch sind.

Ewald Thies ist auch aufgefallen, dass die Traubenkirschenblätter oft massiv angefressen sind. Offenbar gibt es, entgegen allen Beobachtungen und Erkenntnissen, doch Tiere, vermutlich Insekten, die die harten Blätter der Pflanze nicht verschmähen und sie als Futterpflanze nutzen.

Segelfalter könne in Lippe heimisch werden

Nicht ganz auszuschließen ist, dass über kurz oder lang in der Region Oerlinghausen / Leopoldshöhe auch der Segelfalter auftaucht, ein Schmetterling, der zu den Ritterfaltern zählt. Die Raupen dieses Falters ernähren sich von Schlehen, scheinen aber auch an den Blättern der Spätblühenden Traubenkirsche Gefallen zu finden. Die Art, ursprünglich nur im Südwesten und Süden Deutschlands vorkommend, breitet sich nach Darstellung von Thies seit einigen Jahren in Richtung Norden aus. Während der Segelfalter in Rheinland-Pfalz schon wieder als vom Aussterben bedroht ist und in Hessen als &bdquo;stark gefährdet“ gilt, besiedelt er mittlerweile weite Teile Brandenburgs; südlich von Berlin ist dieser prächtig aussehende Tagschmetterling häufig zu beobachten.

Interessant sei, sagt Thies, dass die Falter in der dortigen Gegend erst vor drei bis vier Jahren eingewandert sind – und 2024 bereits zu den häufigsten Schmetterlingsarten zählen. Überraschungen in der Artenausbreitung sind in Zeiten des Klimawandels zur Regel geworden.

Nicht auszuschließen sei, dass die Segelfalter in nicht allzu ferner Zeit die Sennelandschaft als Lebensraum entdecken und dort heimisch werden. An geeigneten Futterpflanzen mangele es dort nicht.

Nabu Leopoldshöhe warnt: Fremde Pflanzen und Falter breiten sich aus

Für Wildbiene, Kröte & Co.: Der Naturschutzbund Leopoldshöhe ist stets im Einsatz

Leopoldshöher Experte freut sich: Ein gutes Jahr für Schmetterlinge

5 Tipps gegen Trockenheit im Garten

Hecke schneiden: Nur schonend und mit Rücksicht auf Vögel

Das sollte den Winter über im Garten bleiben

Vier Tipps gegen Blattläuse

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus

0,99 € im ersten Monat

Angebot: Jahresabo nur 99 €