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Der Martinimarkt in Elbrinxen trotzt Sturmtief "Herwart"

Achim Krause

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Trockene Momente: Das Sturmtief Herwart schafft es nicht, den Elbrinxern und den auswärtigen Gästen ihren Martinimarkt zu vermiesen. - © Achim Krause
Trockene Momente: Das Sturmtief Herwart schafft es nicht, den Elbrinxern und den auswärtigen Gästen ihren Martinimarkt zu vermiesen. (© Achim Krause)

Lüdge-Elbrinxen. Das dürfte einer der stürmischsten Martinimärkte gewesen sein, den Elbrinxen je erlebt hat. Aber trotz zum Teil orkanartiger Böen und Regenschauern blieb die Veranstaltung nahezu unbeeinträchtigt.

Die Veranstalter hatten sich überdies gewappnet: „Wo was zur Sicherung mit Zusatzgewichten zu beschweren war, hatten wir das vorsorglich getan", berichtet Katrin Buhr.

Angesichts der unwirtlichen Witterungsbedingungen zeigte sich die Vorsitzende des veranstaltenden Heimat- und Verkehrsvereins mit den Besucherzahlen durchaus zufrieden: „Klar, es hätten mehr sein können. Aber bei einem Herbstmarkt muss man auch damit rechnen."

Zu 90. Mal hatte Elbrinxen zum Martinimarkt eingeladen und mehrere Tausend Besucher aus der gesamten Region des lippischen Südostens und Niedersachsens waren am Samstag und vor allem am Sonntag wieder in die Gassen und in das Kulturzentrum Marktscheune gekommen.

Diejenigen Kunst- und Hobbyhandwerker, die in dem Gebäude untergekommen waren, hatten diesmal natürlich Glück. Seit 2003 können sie dort ihr Genähtes, Gefilztes, Gestricktes, Gebasteltes in Textil, Ton, Holz, Metall und Beton ausstellen und verkaufen – ein Dorado für alle, die schon immer auf der Suche nach Speziellem waren.

Es sind die vielen Accessoires – oder, wie der Lipper sagt „Stehrümchen" – die in einer behaglichen Wohnung nicht fehlen dürfen und die bei dieser Gelegenheit in dieser gemütlichen Atmosphäre der Marktscheune gern gekauft werden. Die Aussteller freuten sich über ein hoch interessiertes und auch kauffreudiges Publikum, das an beiden Tagen durch die Marktscheune und die Gassen zog, um sich inspirieren zu lassen. Und immer blieb auch Zeit für ein Pläuschchen zwischendurch.

Aber auch alte Handwerksberufe wie der Scherenschleifer, ein Sattler, ein Seiler, ein Korbflechter, ein Schmied, ein Drechsler und eine Spinnerin gehörten diesmal wieder mit dazu. Gern nutzten die Besucher auch die Gelegenheit, den Handwerkern über die Schulter zu schauen.

Insgesamt waren mehr als 60 Stände drinnen und draußen aufgebaut – sehr zur Freude von Marktleiterin Doris Falke, die in jedem Jahr durch die Lande zieht, um immer auch neue Attraktionen für die Elbrinxer Traditionsveranstaltung zu gewinnen. Derart handverlesen, verliehen die Anbieter alter Handwerkskunst und regionaler Produkte auch diesmal einer der traditionsreichsten Herbstveranstaltungen der Region ihren eigenen Charakter.

Großen Wert legt der Heimat- und Verkehrsverein deshalb darauf, den Martini-Markt nicht zu kommerzialisieren. „Wir arbeiten alle gemeinsam und ehrenamtlich für unser Dorf, das vom Erlös dieser Veranstaltung profitiert", betont Vorsitzende Katrin Buhr, die den Martinimarkt als eine Veranstaltung der Dorfgemeinschaft Elbrinxen sieht.

Natürlich durfte auch eine Attraktion nicht fehlen, ohne die der Elbrinxer Martini-Markt überhaupt nicht denkbar ist: Die Geflügelverlosung. Für 50 Cent standen die Lose zum Verkauf. Immerhin warteten zahlreiche bratfertige Enten, Hähnchen, Puten und Gänse sowie als Höhepunkt die drei Hauptpreise auf die Gewinner.

Vereine ziehen mit

Die heimischen Vereine haben, wie es Tradition ist, erneut kräftig beim Markt mitgewirkt: Unter anderem zeigte der Rassegeflügelverein Lügde alte Geflügelrassen, die Schlüter-Freunde präsentierten ihre Trecker. Vom Erlös des Schätzwettbewerbs profitiert diesmal die DLRG-Ortsgruppe Elbrinxen, die Einblicke in ihre Arbeit gab.

Posaunenchor und Spielmannszug spielten, der TSV baute die Bierkistenrutsche auf, der Heimat- und Verkehrsverein servierte Waffeln und Kuchen. Als Hauptveranstalter bot letzterer weitere Attraktionen wie den Kürbisschnitz-Wettbewerb, das Karussell, das Schminken, und die Evangelische Kirche hatte für den Sonntag wieder verschiedene Kinderaktionen vorbereitet.

Am Sonntag gab es erstmals eine Kinderdisco und Puppenspiel.

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