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Völlig verwandelt in Feierlaune

Senioren im Evangelischen Altenzentrum schunkeln und singen mit

VON KARIN PRIGNITZ

Dagmar Stock (r.) wagt mit der bunten Feder-Boa um den Hals ein Tänzchen mit Michaela Tyzack vom begleitenden Dienst. Mit blonder Perücke mimt sie den Dirigenten. - © FOTO: KARIN PRIGNITZ
Dagmar Stock (r.) wagt mit der bunten Feder-Boa um den Hals ein Tänzchen mit Michaela Tyzack vom begleitenden Dienst. Mit blonder Perücke mimt sie den Dirigenten. (© FOTO: KARIN PRIGNITZ)

Oerlinghausen. Auf den Straßen in Köln, Mainz und Düsseldorf regierte am gestrigen Rosenmontag der närrische Frohsinn. Auch im Evangelischen Altenzentrum Oerlinghausen ließen sich viele Bewohner im bunt geschmückten Erich-Diekhof-Forum mit dem Karnevals-Virus infizieren.

Michaela Tyzack vom begleitenden Dienst des Seniorenzentrums an der Robert-Koch-Straße hatte sich mit wildgelockter blonder Perücke, Weste und Schlips um den Hals in einen Dirigenten verwandelt. Mit pantomimischem Talent animierte sie die vielen Gäste an den Kaffeetischen mitzusingen und zu klatschen.

Gleich zwei gern gesehene Gäste lieferten die passenden jecken Rhythmen. Alleinunterhalter Klaus Sieveke stimmte mit seiner Orgel den flotten Donauwalzer an. Dagmar Stock, die mit roter Kappe, Hosenträgern und bunter Federboa eine neue optische Identität angenommen hatte, sang gemeinsam mit den Besuchern das berühmte "Humbatäterä" des unvergessenen Ernst Neger oder forderte zum Gitarrenspiel auf: "Jetzt trink ma noch a Flascherl Wein." "Rucki Zucki" zog die musikalische Karnevals-Karavane weiter, und die Senioren folgten ihr gerne. Viele stimmten mit ein oder hakten sich beim Schunkel-Walzer unter.

Manche hatten sich rote Herzchen auf die Wangen gemalt, andere lustige Hütchen auf den Kopf gesetzt. Eine Bewohnerin verriet lachend: "Das Fußballtrikot habe ich mir von meinem Schwiegersohn geliehen." Karneval ist schließlich nur einmal im Jahr, und da will man nicht aussehen, wie immer. Sich einmal mit Perücke, Hütchen, ungewohnter Kleidung oder einfach nur mit bunten Luftschlangen um den Hals als völlig anderer Mensch fühlen, das kann nur der Karneval.

Der wurde im Evangelischen Altenzentrum mit einem dreifachen "Helau" begrüßt. Neben den Schunkel-Genüssen freuten sich die Gäste über Berliner und stimmten mit ein: "Da simmer dabei, dat ist prima."

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