Das Lipperreiher Lichterhaus erstrahlt mit über 20.000 Lämpchen

Oerlinghausen . Autofahrer halten an, Menschen holen ihre Handys heraus. &bdquo;Genial“, sagt ein junger Mann, der am Haus von Marco und Lena Regenhardt an der Dalbker Straße vorbeikommt. Beeindruckt fügt er hinzu: &bdquo;Der Wahnsinn.“ Ohne Zweifel hat sich das Domizil der fünfköpfigen Familie in einen weihnachtlich strahlenden Hingucker verwandelt. Für Erstaunen hat das, was die Vorbeikommenden so fasziniert, erstmals am Donnerstag vor dem 1. Advent gesorgt.

&bdquo;An diesem Tag habe ich die Lämpchen zum ersten Mal eingeschaltet“, erzählt Marco Regenhardt. Vor zwei Jahren haben er und seine Frau das Haus in Lipperreihe gekauft. Schon 2018 hatte Marco Regenhardt diverse Lichterketten angebracht. &bdquo;Das hat mir früher schon bei anderen Häusern gefallen, und hier bietet es sich geradezu an.“ Das verklinkerte Gebäude ist nicht allzu hoch. Dennoch ist der 35-Jährige nicht ohne den Einsatz einer Leiter ausgekommen. Klemme um Klemme hat er mit knibbeliger Exaktheit angebracht, damit die Lichterketten halten.

Auch der Schornstein wird ausgeleuchtet &bdquo;In diesem Jahr sind es noch deutlich mehr“, erzählt der Maschinenführer. Wo immer das Auge hinblickt, leuchtet es. Um das Haus herum bis hinauf auf das Dach hat der Familienvater die Lichterketten angebracht. Sogar den Schornstein hat er mit einbezogen. Marco Regenhardt hat die nun leuchtenden Lämpchen gezählt: &bdquo;Es sind genau 20.220.“ Acht Tage lang hat er täglich zwei Stunden Zeit investiert, um sie zu platzieren. &bdquo;Beim nächsten Mal wird es dann schon einfacher.“

Weil das Haus zentral liegt, kommen regelmäßig Leute vorbei, um Fotos von dem Lichtermeer zu machen. Am schönsten sei es, wenn die Kinderaugen glänzen, erzählt der Vater von drei Kindern (die Tochter ist 6, das Zwillingspaar 3). Dass der Stromverbrauch ins Unermessliche steigt, wie manch einer vermuten könnte, verneint Marco Regenhardt. Drei Hauptkreise und 15 Steckdosen gibt es. &bdquo;Der Verbrauch ist aber gar nicht so hoch, das sind ja alles LED-Lampen.“ Vieles laufe sogar über Batterien, berichtet er.

Der Kreativität freien Lauf lassen Für seine weihnachtliche Installation hat sich Regenhardt ganz verschiedene Motive überlegt und seiner Kreativität freien Lauf gelassen: Sterne leuchten von der Hauswand herab. Plüschfiguren klettern die Hauswand empor. Im Spielhaus der Kinder ist eine Art optisches Puppentheater mit beleuchteten Schnee- und Weihnachtsmannfiguren entstanden. Alle Büsche im Garten rundherum sind mit Lichterketten überzogen. Auf der Garage steht ein riesiger aufblasbarer Schneemann. Um ihn herum ist ein kleiner Lichterwald entstanden.

Marco Regenhardt hat ihn selbst hergestellt. Aus Holzlatten hat er kleine Weihnachtsbäume gefertigt. Im Garten stehen zwei riesige Rentiere, die eine weiße Kutsche hinter sich herzuziehen scheinen. Auch sie sind Handarbeit. &bdquo;Ich habe die Motive aufgezeichnet und ausgeschnitten“, erzählt Regenhardt von einer weiteren vorweihnachtlichen Beschäftigung. Ein Stecksystem hat er gewählt, damit die Figuren nach Weihnachten gut gelagert werden können. Dass in der Kutsche kein Weihnachtsmann sitzt, ist schnell erklärt. &bdquo;Da sitzen die Kinder mit Vorliebe und stellen sich vor, dass sie mit den Rentieren durch eine weiße Winterlandschaft reiten.“

Auf einem großen hölzernen Weihnachtsbaum ist zu lesen: &bdquo;Wir wünschen frohe Weihnachten.“ Jedes einzelne Buchstabenloch hat Marco Regenhardt per Hand in Feinstarbeit ausgebohrt. Insgesamt 438 Stück. Um die Hausecke herum finden sich weitere hölzerne Tiere und Bäume. Rentier Sven, Olaf der Schneemann – angelehnt an den Film &bdquo;Die Eiskönigin“ –, auch sie hat der gebürtige Hamelner in Eigenarbeit gefertigt.

&bdquo;Die meisten finden es gut“, sagt Marco Regenhardt. Seine sechsjährige Tochter hat ihm zwar kürzlich gesagt: &bdquo;Papa, Du übertreibst.“ Die Familie, insbesondere seine Frau Lena, die sich bereits im Sommer die Weihnachtsideen ihres Mannes geduldig anhört und während der Zeit der Vorbereitung und des Aufbauens die Kinderbetreuung alleine übernimmt, steht aber hinter dem zeitraubenden Hobby des 35-Jährigen. Für das kommende Jahr hat Regenhardt bereits weitere Pläne. Verraten möchte er sie aber noch nicht. &bdquo;Soll ja eine Überraschung werden.“ Und zwar eine leuchtende.

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