Oerlinghausen. Spielgemeinschaften gibt es im lippischen Fußball schon etliche. Jetzt machen also auch die Abteilungen des TSV Oerlinghausen und des TuS Lipperreihe „gemeinsame Sache“. Zunächst einmal in der kommenden Saison 2025/26 unter dem Dach des TuS Lipperreihe. Wie es dann im Jahr 2026 weitergeht, dafür gibt es verschiedene Pläne, die in den kommenden Wochen und Monate bearbeitet werden sollen. Zur Entscheidung beim TSV und beim TuS hat LZ-Sportredakteur Oliver König folgende Meinung:
Der lippische Fußball kränkelt – nicht nur in sportlicher Hinsicht, wenn man auf die Liste der Absteiger aus Landes- und Bezirksliga guckt. Er hat auch damit zu kämpfen, dass Vereine viele Probleme zu bewältigen haben. In Asemissen springt ein Trainer noch vor seinem Engagement ab, in der Kreisliga A Lemgo steht ein Absteiger vor der Saison fest, in der Kreisliga A Detmold überlegen Teams, wie und ob es im kommenden Spieljahr überhaupt weitergehen kann. Manchmal stellt man sich die Frage nach der Wertigkeit einer Spielrunde.
Ja, Vereine haben es schwer. Der demografische Wandel schlägt durch, und Ehrenamtliche werden immer weniger. Dass nun in Oerlinghausen der TSV und der TuS Lipperreihe einen gemeinsamen Weg gehen, war lange undenkbar und doch absehbar. Allein der Zeitpunkt überrascht, wo doch erste Gespräche bereits vor etlichen Jahren stattgefunden haben. Spätestes nachdem der TSV seine zweite Mannschaft vom Spielbetrieb abgemeldet hatte, war klar, in welche Richtung es gehen könnte.
Die Tradition lebt weiter, versprechen die Macher – nur eben in anderer Form. Jetzt sahen sie die Zeit reif für ein großes Projekt. Das eröffnet gute Möglichkeiten: Höherklassiger Fußball ist weiter möglich, Verantwortung wird auf mehr Schultern verteilt – es geht um den Sport im Allgemeinen. Der Ball für eine rosige Zukunft liegt bereit, jetzt muss diese Chance genutzt werden.