Oerlinghauser Schützen lassen es krachen

Oerlinghausen . Natürlich hat es einen Plan B gegeben, aber wenn die Oerlinghauser Schützen feiern, dann bleiben selbst die dicksten Wolken geschlossen. Und so hat das amtierende Königspaar Thorsten Linnenlüke und Sandra Vortmann-Schreiber den Höhepunkt der Regentschaft in der offenen Kutsche erleben dürfen. Begleitet von Abordnungen der Kompanien, Gastvereine, Musikkapellen und Spielmannszüge ist der bunte Festmarsch vom Rathausplatz zum Festplatz gezogen.

Für die traditionell nach eigenen Wünschen gestaltete Plakette der Königskette haben sich die Regenten das Symbol der lippischen Rose ausgesucht und in deren Mitte das alte Schützenwappen. Zum Ausdruck bringen wolle man damit auch die guten Kontakte mit den Detmolder Schützen, berichtet Thorsten Linnenlüke. Mehrfach hatte es gegenseitige Besuche gegeben. Beim Festumzug in der Bergstadt ist sogar Stephan Prinz zur Lippe dabei, ebenso wie Landrat Axel Lehmann.

&bdquo;Schön, aufregend und auch herzlich“, so sei das zurückliegende Jahr gewesen, erzählt der König. Höhepunkt sei die Beteiligung des gesamten Throns bei der Aktion &bdquo;Unsere Stadt soll sauber werden“, gewesen. Insgesamt eine runde Sache“, resümiert Thorsten Linnenlüke.

Rappelvolle Tanzfläche Ebenso voll wie beim Kinderschützenfest ist der Schützenplatz zum Festauftakt am Samstagabend. Mehr als 2.500 Gäste tummeln sich auf der rappelvollen Tanzfläche und auf dem Außengelände mit seinen zwei Ebenen. &bdquo;Das DJ-Konzept hat sich bewährt“, sagt Geschäftsführer und Kinderkönigs-Vater Markus Landerbarthold. Die Stimmung sei bestens und friedlich gewesen. Trotz der unsicheren Wetteraussichten für die Festtage strahlt er Optimismus aus: &bdquo;Wir haben uns nur die guten Wetter-Apps angeschaut.“

Dass der Wind mit ordentlicher Macht die Wolken beiseite pustet, kommt auch dem Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Bad Lippspringe zugute, die den Sonntagmorgen mit einem Konzert auf dem Rathausplatz und dem Spielen der Nationalhymne einläuten. Beim anschließenden Empfang von Schützen und Stadt im Bürgerhaus wählt Bürgermeister Dirk Becker launige Worte und verrät dann zur Überraschung aller: &bdquo;Becker tritt noch einmal an, ich habe es mir überlegt – aber nur zum Festumzug der Schützen.“ Also können &bdquo;das rote Peterle und der schwarze Sheriff“ (gemeint sind natürlich Peter Heepmann von der SPD und Carsten Ehmer von den CDU) nun doch nicht in den Urlaub fahren, sondern müssen um die Stimmen als Becker-Nachfolger kämpfen.

Christian Landerbarthold erinnert unterdessen daran, dass Frauen seit November 2024 nicht nur ordentliche Mitglieder in der Gesellschaft sind, sondern am Montag erstmals auch um die Königswürde mitschießen dürfen. &bdquo;Ein wichtiger Schritt, es war wirklich an der Zeit“, betonte der Oberst. Auch mit einer anderen langjährigen Tradition hat die Gesellschaft gebrochen. Statt Birkengrün in der Stadt zu verteilen, schmücken nun viele Girlandenketten die Stadt. Dritte Änderung: Das Festzelt ist mit Nischen ausgestattet worden.

Christian Landerbarthold dankt der Freiwilligen Feuerwehr, dem DRK, der Polizei und der Stadt für deren Unterstützung, hebt die Freundschaft zur Patenkompanie der Bundeswehr aus Augustdorf hervor und entschuldigt sich im Namen von Schützen und Stadt für die Schmierereien und Anfeindungen auf dem Schulhof der Heinz-Sielmann-Schule vor einer Kinder-Aktion der Kameraden. Diejenigen, die im Verdacht stehen, erwarteten Toleranz. &bdquo;Diese Toleranz sollten sie auch anderen gegenüber zeigen.“ Das sieht auch Dirk Becker so. Er hatte bereits zuvor ausdrücklich hervorgehoben: &bdquo;Die Schützen leisten unendlich viel für die Stadt und für das Gemeinwesen.“ Wann immer sie gebraucht würden, seien sie zur Stelle.

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