Beim Oerlinghauser Flugplatzfest gibt es viel zu sehen

Oerlinghausen . Publikumswirksam schwebt der Airbus H145 für Such- und Rettungsdienst der Bundeswehr über die Waldkante und die Köpfe der Besucher hinweg auf den Segelflugplatz. Normalerweise hilft die Besatzung mit zwei Piloten und einem Luftretter bei der Suche nach vermissten Flugzeugen, Flugzeugteilen und Besatzungsmitgliedern oder übernimmt Frühchen-Transporte. Diesmal gehört der Hubschrauber zu den Attraktionen des Flugplatzfestes.

Nicht, wie gewohnt, an Pfingsten, sondern erstmals Ende August findet das zweitägige Fest statt. Dass der neue Termin für das Flugplatzfest angesichts des parallel stattfindenden Urlandfestes nicht besonders glücklich gewählt ist, darüber herrscht insbesondere bei den Besuchern aus der Bergstadt weitestgehend Einigkeit. &bdquo;Schade“, sagt Jennifer Meinolf, die mit ihrer Familie gerade zu Besuch in der alten Heimat weilt, denn &bdquo;jetzt müssen wir uns zwischen Ballonglühen und Bandauftritt auf dem Rathausplatz entscheiden“.

Bessere Regelung im kommenden Jahr Man sei bereits im guten Kontakt, spricht Jan-Philipp Kube, seit Mai neuer Geschäftsführer der Flugplatzgemeinschaft Oerlinghausen, vom konstruktiven Austausch mit Oerlinghausen Marketing und der Stadt. Für das kommende Jahr werde es in Sachen Terminabsprache sicherlich eine bessere Regelung geben, kündigt Kube an, der gerade von einem persönlichen Gespräch mit Referatsleiterin Klimaschutz und Innovative Technologien im Luftverkehr im Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen kommt.

Darin ging es insbesondere um das Thema Elektroantrieb. Mit der &bdquo;Pipistrel Velis Electro“ ist ein solches E-Flugzeug auf dem Platz. &bdquo;Es ist das bislang Einzige seiner Art, das vollständig zertifiziert ist und mit dem Piloten ausgebildet werden können“, erläutert Tim Tomic. Der wissenschaftliche Mitarbeiter der Fachhochschule Aachen, der aktuell promoviert, und Student Tizian Barth geben ausführlich Auskunft über die zukunftweisende Entwicklung. Leise ist das Flugzeug und produziert während des Betriebs keinerlei Emissionen. Die umweltfreundlichste Art, fliegen zu lernen, also.

Auf dem Oerlinghauser Segelflugplatz sei die Infrastruktur für das Aufladen bereits vorhanden, verweist Pressesprecher Henning Blomeyer auf Solaranlagen auf den Hallendächern. Insgesamt sei es &bdquo;eine gewaltige Entwicklung, die momentan stattfindet“ mit noch viel mehr Potenzial in Sachen Umwelt- und Lärmschutz.

Live-Interviews mit Piloten Mit der Zeit geht die Flugplatzgemeinschaft auch in Sachen Digitalität. So ist für das Fest eine große LED-Leinwand aufgebaut worden, auf der unter anderem Bild und Ton von Live-Interviews mit Piloten zu sehen und hören sind. Viele Besucher stehen unterdessen Schlange, um einen Blick in den Airbus H145 werfen zu können. Aus Nörvenich ist der 3,7 Tonnen schwere Hubschrauber angereist. Noch zwei weitere Stationen gibt es, eine in der Nähe von Berlin, eine weitere nahe Würzburg. Sie alle sind sieben Tage pro Woche rund um die Uhr einsatzbereit und verfügen unter anderem über eine Suchkamera. Ausgerüstet sind die Hubschrauber wie ein Rettungswagen.

Die Blicke der Besucher gehen immer dann nach oben, wenn Vorführungen angekündigt werden. Segel- und Motorkunstflüge stehen auf dem Programm. Gisbert Leimkühler ist einer der erfahrenen Piloten und zündet in der Luft Rauchpatronen an den Tragflügeln. Wer die Welt von oben betrachten möchte, der kann sich auf einen Rundflug begeben. Weiterer Höhepunkt ist ein Mitflug in der historischen Dornier Do 27 des Quax-Vereins aus Paderborn und es gibt einige historische Oldtimer-Flugzeuge zu bestaunen.

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