
Schieder-Schwalenberg/ Wöbbel. Johann von Donop war der erste, zu dem sich die Geschichte der Familie „von Donop“ zurückverfolgen lässt. Mit ihm, der 1227 im Dienste des Grafen von Schwalenberg stand, beginnt das Buch über die alteingesessene Adelsfamilie.
Roland Linde hat sich gemeinsam mit Dina van Faassen, Susanne Sprenger Thieme und Heinrich Stiewe intensiv mit der Geschichte der von Donops auseinandergesetzt. „Die Familie von Donop und das Rittergut Wöbbel“ heißt das 307 Seiten starke Buch. Es wurde auf dem Gutshof Wöbbel vorgestellt, der von Annette und Cord von Donop in inzwischen 15. Generation bewirtschaftet wird. Seit 1550 ist die Familie, die nach ihrem Ursprungsort Donop benannt ist, in Wöbbel zuhause. Es war der Wunsch von Ingeburg und ihrem kürzlich verstorbenen Mann Tönnies Volkmar von Donop, dass die Familiengeschichte aufgearbeitet wird. Die ist umfangreich belegt, und zeigt, wie Adelsfamilien die Geschichte der Kreise Lippe und Höxter geprägt haben.
Levin Moritz von Donop, nach dem Landesherrn der mächtigste Adelige in Lippe, ließ 1690 in Wöbbel ein Barockschloss bauen. Mit Hilfe der Einwohner, die sich über „starcke und unaussprechliche harte Dienstpressuren“ beschwerten. Die fünf Teile des Buches sind eine Fundgrube für Leser, die an Familiengeschichten interessiert sind.
Da gibt es Carl Moritz von Donop, der 1704 „gegen die lippische Kirchenordnung“ heimlich eine katholische Frau heiratete. Da war Anna Ursula von Kerßenbrock, die ihren Mann Simon Moritz von Donop auf Feldzügen begleitete.
Im Zweiten Weltkrieg wurden in Wöbbel unter anderem das Stadtarchiv Münster und die Vertäfelung des münsterschen Friedenssaals vor Bomben in Sicherheit gebracht. 1957 hielten Hans Albers, Gert Fröbe und Harald Juhnke mit Filmteam hier Einzug. „Der tolle Bomberg“ wurde hier gedreht. Dabei musste Tönnies Volkmar von Donop den Stuntman geben. Der Rittmeister, der den oft betrunkenen Albers doublen sollte, brach sich das Steißbein, da sprang der Gutsherr ein.
Kurz nach der Drucklegung des Buches starb Tönnies Volkmar von Donop 90-jährig (wir berichteten). Er hatte sich viele Jahre als FDP-Ratsherr engagiert. Hochmut wegen seiner adeligen Herkunft sei ihm vollkommen fremd gewesen, das bescheinigen auch die vielen Kondolenzbriefe quer durch alle Parteien, sagt seine Witwe. „Ich glaube, er hat selbst gar nicht gewusst, wie beliebt er war.“ Dass er die Veröffentlichung der Chronik noch erleben durfte, freut sie ganz besonders.