Schieder-Schwalenberg. Plötzlich war er weg: Die Brakelsieker sind traurig, dass einer ihrer Dorfbäume weichen musste. Er wurde gefällt, um den gigantischen Rotorblättern den Weg zu bahnen, die von Steinheim über Lothe nach Brakelsiek transportiert werden.
„Dass der Baum fallen musste, war wohl unausweichlich“, meint dazu Schieder-Schwalenbergs Bürgermeister Jörg Bierwirth. „Denn irgendwo müssen die Rotorblätter ja lang, und da schaut die Firma Abo-Wind im Vorfeld, dass der Transport durch die Kurven auch klappt.“ Das sei wohl auch in diesem Fall so gewesen, das Unternehmen habe sich mit dem Kreis Lippe abgestimmt, denn es handele sich um eine Kreisstraße. Der Kreis ist auch Eigentümer des Grundstücks mit dem Lindenbaum an der Abzweigung Richtung Lothe. Allerdings habe wohl niemand die Hintergründe auf dem Zettel gehabt.
Gehegt und gepflegt
Die allerdings hat Dietmar Köller aus Brakelsiek sehr wohl auf dem Zettel: „Der Baum ist vor etwa 20 Jahren auf der Betreiben der Dorfgemeinschaft dort gepflanzt worden, die den Kreuzungsbereich etwas schöner machen wollte.“ Weil der Untergrund nicht so optimal gewesen sei, habe die Dorfgemeinschaft das Bäumchen damals gehegt und gepflegt und in den ersten Jahren regelmäßig gegossen. Mit Erfolg: Alte Street-View-Aufnahmen beweisen, dass sich durchaus ein stattlicher Baum entwickelt hatte. „Wir sehen natürlich ein, dass der Baum im Weg stand, aber wir sind vor vollendete Tatsachen gestellt worden.“
Das Unternehmen Abo-Wind will drei neue Bäume für einen gefällten pflanzen. Nur nicht an derselben Stelle. „Ds würde uns nichts nützen, wir hätten ja gern hier wieder einen Baum.“ Das verspricht Rainer Huneke vom Eigenbetrieb Straßenbau. „Wir haben nichts davon gewusst, aber wir sorgen dafür, dass wieder ein Baum an die Stelle kommt.“